Die Orgel
Als die heutige Fürstliche Kirche (damalige Benediktiner-Abteikirche) 1782 von der WerkstattStumm in Rhaunen-Sulzbach/Hunsrück ein Orgelwerk mit 45 Stimmen auf drei Manualen und Pedal erhielt, dessen Bau acht Jahre in Anspruch genommen hatte, besaß Amorbach nicht nur die größte jemals erbaute Stumm-Orgel, sondern zugleich eine der größten Barockorgeln Europas. Der monumentale, ganz in Weiß und Gold gehaltene Prospekt ist mit bildhauerischem Schmuck der Brüder Schäfer aus Karlstadt am Main verziert.
Eine erste Umgestaltung erfuhr die Orgel 1868 durch G.F.Steinmeyer & Co.; danach kam es im 20. Jahrhundert zu weiteren Veränderungen, bis 1982 eine durchgreifende Restaurierung durch die Firmen G.F.Steinmeyer & Co. und Johannes Klais erfolgte, welche die Orgel ihrem Originalzustand wieder näher brachte. Dabei wurden die drei Stumm’schen Manualwerke in Disposition und technischer Anlage originalgetreu rekonstruiert, die Pedaldisposition erweitert und ein Récit französischer Prägung als 4.Manual hinzugefügt, sodass die Orgel heute 65 Register und ein Glockenspiel besitzt, von denen 25 ganz oder teilweise noch von 1782 stammen. Zu den insgesamt 5116 Pfeifen kommen noch 30 Schalenglocken eines Diskant-Glockenspiels hinzu.
Das Instrument steht im Mittelpunkt der „Amorbacher Abteikonzerte“, einer mit international renommierten Künstlern besetzten Reihe, die seit mehr als 70 Jahren einen Anziehungspunkt für Musikfreunde aus ganz Deutschland bildet.
Um die Stumm-Orgel auch breiteren Hörerkreisen zu erschließen, finden darüber hinaus Orgelvorspiele im Rahmen der Abtei- bzw. Kirchenführungen statt. Des Weiteren erklingt das Werk bei den regelmäßigen Gottesdiensten der evangelischen Gemeinde.
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