Bereits am 12. Juli vergangenen Jahres (2020 - Anm.d.Red.) verstarb kurz vor seinem 70. Geburtstag in Tübingen der katholische Kirchenmusiker und Komponist Reinhard Kluth. Ich habe ihn selbst gar nicht gekannt, aber gelegentlich im Forum Ausgaben von ihm rezensiert, darunter Ausgaben seiner eigenen Werke, aber auch manch andere interessante Entdeckungen, weshalb ich hier ein paar Zeilen über ihn schreiben möchte.
Reinhard Kluth, 1950 im rheinischen Dülken geboren, studierte in Düsseldorf Kirchenmusik und legte dort seine Künstlerische Reifeprüfung im Fach Orgel ab. Seine Lehrer waren u.a. Jürg Bauer, Hans-Dieter Möller und Friedemann Gottschick. Nach verschiedenen Stationen im Rheinland war er schließlich von 1989 bis 2013 als Kirchenmusiker in Düsseldorf tätig, danach zog er nach Tübingen und arbeitete als Kirchenmusiker, Musiklehrer und freischaffender Komponist. Seine Werke und die von ihm verantworteten Ausgaben erschienen im Verlag Daniel Kunert, im Butz-Verlag, bei B-Note und im Verlag Dohr.
Seine Schwerpunkte als Herausgeber lagen mit Ausgaben von Carl Sattler, Otto Scherzer und Sigfrid Karg-Elert im Bereich der deutschen (Spät)Romantik, wobei er, mal abgesehen vom letztgenannten, gerne Werke von Komponisten aus der zweiten und dritten Reihe aus der Versenkung hob. Das gilt sicher auch für seine spannendste Ausgabe: „Das wohltemperierte Klavier“ des 1712 in Wolferschwenda geborenen Bernhard Christian Weber (KDL-1114-01 bei Daniel Kunert). Seine enge Bindung zur katholischen Kirche und zu seiner rheinischen Heimat wurde z.B. durch eine Ausgabe von Orgelwerken Clemens Ingenhovens deutlich (KDL-0518-01).
Seine eigenen Kompositionen bewegen sich im tonalen Bereich, wobei sich Kluth nicht auf eine Stilistik festlegen lässt. Dabei achtete Kuhn stets auf die Praxisbezogenheit seiner Musik. Hier gibt es sicher das eine oder andere interessante vor allem für die nebenamtliche Praxis zu entdecken.
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