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Die Orgel der Dorfkirche Döhlen in Auma-Weidatal

Geschichte der Orgel / Restaurierung
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Geschichte der Orgel / Restaurierung

Erbaut wurde das Instrument – dessen Fertigstellung in das Jahr 1771 datiert – von den Orgelbaumeistern Johann Gottlieb und Christian Wilhelm Trampeli aus Adorf (Vogtland) mit 13 Registern, mechanischer Ton- und Registertraktur und mechanischen Schleifladen.

Die Restaurierung der Orgel war für die Gemeinde mit großen Schwierigkeiten verbunden. Der zunächst beauftragte Orgelbauer konnte die Arbeiten nach langer Bauzeit nicht fertigstellen. Nach Auflösung des Vertrages wurden wir im Jahr 2012 mit den Arbeiten beauftragt.

Im Prinzip begannen im Januar 2013 die Arbeiten mit der kompletten Demontage des Instruments erneut. Neben der intensiven Restaurierung der Ton- und Registertraktur wurde die Manualwindlade auf der Oberseite komplett überarbeitet. Wünschenswert wäre die komplette Sanierung der Windladen gewesen, was aber aus Kostengründen nun nicht mehr möglich war.
Die größte Herausforderung lag in der Rekonstruktion der klanglichen Gestalt des Instruments. Das schon eingebaute Pfeifenwerk wurde komplett in unsere Werkstatt gebracht. Dort erfolgte eine genaue Analyse der Mensuren und des heutigen Zustandes. Weder die bis dahin angestrebte Stimmtonhöhe noch der Winddruck konnten passen! Gerade im Pedalwerk hätten viele Pfeifen abgeschnitten werden müssen und die Flöte 4’ aus Holz klang bei dem zu hohen Druck völlig übererregt. Auf Grund unserer Feststellungen suchten wir nach einem geeigneten Instrument, um Bestätigung für unsere Thesen zu erhalten. Dafür kam nach weiteren Recherchen das Instrument von Paul Trampel in Chursdorf bei Schleiz infrage. Durch die Besichtigung und Vermessung erhielten wir dort die erwünschten Erkenntnisse für unsere Arbeit in Döhlen. Die Pfeifenmensuren, die Fertigungsprinzipien und die Aufstellung des Pfeifenwerkes, dass alles entsprach dem aktuell zu restaurierenden Instrument. (Der ursprüngliche Erbauer der Orgel in Döhlen könnte somit um 1760 Paul Trampel sein, seine Söhne haben das Werk dann 1771 vollendet.)

Schlussendlich mussten sehr viele Originalregister angelängt (die rekonstruierten Register wurden von uns bereits in der richtigen Tonhöhe gebaut) und der Winddruck von 70 mmWs auf 57 mmWs abgesenkt werden. Nun klingt auch die Flùte traversiere 4’ so, wie man es sich wünscht. Am 03. November 2013 konnte nach zehnmonatiger Bauzeit das Instrument in einem feierlichen Gottesdienst wieder seiner Bestimmung übergeben werden. Im Juni 2014 wurde noch ein Festkonzert zur abgeschlossenen Orgelrestaurierung durchgeführt.

Text: Vogtländischer Orgelbau T. Wolf

Disposition

erbaut von Hermann Eule
Restaurierung 2008/2009 durch Vogländischer Orgelbau

Manual I Pedal
Principal 8' Octavbaß 8'
Gedackt 8' Subbaß 16'
Viole di Gambe 8'  Violonbaß 16'
Octava 4'  
Rohrflöte 4'  
Flute traversiere 4'  
Quinta 3'  
Sesquialtera 2fach 1 1/3' & 4/5'   
Octava 2'  
Mixtur 4fach 1 1/3'
 

Pedalkoppel

Zimbelstern nicht rekonstruiert
Tremulant nicht rekonstruiert

Stimmtonhöhe: 466,2 Hz bei 15°C
Winddruck: 57 mmWs = 24 sächsischen Grad
(1 Grad = 2,36 mmWs)

Temperierung: Neidhardt I


Kontakt

Ev.-luth. Kirchengemeinde
Regionalpfarramt
Zeulenrodaer Straße 3
07950 Triebes

E-Mail: pfarramt(at)kirche-triebes.de

mit freundlicher Genehmigung der Firma Vogtländischer Orgelbau Thomas Wolf
Fotos: Vogtländischer Orgelbau Thomas Wolf
OI-T-34
weiterführende Links:

Webseite Vogtländischer Orgelbau Thomas Wolf