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Die Orgel der St.-Johannes-Kirche in Bad Homburg-Kirdorf

Geschichte
Disposition

Geschichte der Gemeinde
Kontakt
Geschichte

Das größte Werk Hermann Dreymanns (1824-1862) und das einzige gut erhaltene Instrument dieses Orgelbauers in Hessen befindet sich in der St.-Johannes-Kirche in Kirdorf.Aufgrund der vollständig erhaltenen hölzernen Traktur wurde das Instrument 1974 unter Denkmalschutz gestellt.

Nachdem 1861 der Vertrag zur Erstellung einer Orgel zustande gekommen war, konnte das Instrument von Hermann Dreymann am 31. August 1862 zusammen mit der Kirche eingeweiht werden. Im Jahre 1912 wurden die vier Kastenbälge, die durch Kalkanten bedient wurden und für die Windzufuhr sorgten, durch ein elektrisches Gebläse mit Magazinbalg ersetzt. 100 Jahre nach dem Bau war die Orgel dringend überholungsbedürftig. Außerdem ging die „Orgelbewegung“ mit ihrem barockisierenden Grundgedanken auch am Taunus-Dom nicht vorbei. Bei der Restaurierung im Jahre 1965 durch die Bonner Orgelbaufirma Klais fügte man dem ursprünglichen Klangkörper deshalb ein Rückpositiv bei, das in die Emporenbrüstung eingelassen wurde. In diesem Rückpositiv verwendete man größtenteils Register, die in der Dreymann-Orgel nicht vorhanden waren und einen hellen, für barocke Werke notwendigen Klang ermöglichen.

Da die originalen Dreymann-Register nicht im Klangbild verändert wurden, gelang eine Synthese aus altem wertvollem Material und der Erneuerung durch fehlende Register für barocke Werke. Insgesamt verfügt die Orgel über 42 Register auf drei Manualen mit 2759 Pfeifen. Da im Zuge der Renovierung auch die im Kriege entfernten Zinnpfeifen wieder eingesetzt werden konnten, ist die 1861 erbaute Orgel von Hermann Dreymann optisch und akustisch unverfälscht erhalten geblieben.

Disposition

Zwei Manuale und 30 Registern
1965 um ein Rückpositiv erweitert, heute nun insgesamt 41 Register.

Prospekt und Werk: Hermann Dreymann, Mainz, 1861,
1965 restauriert und um das dritte Manual (Rückpositiv) erweitert durch die Johannes Klais, Bonn.

Hauptwerk Positiv Rückpositiv Pedal
Bourdon 16' Geigenprincipal 8' Rohrgedeckt 8' Principalbass 16'
Principal 8' Flöte 8' Quintatön 8' Violonbass 16'
Gamba 8' Salicional 8' Principal 4' Subbass 16'
Gemshorn 8' Flauto traverso 4' Spillflöte 4' Octavbass 8'
Großgedackt 8' Spitzflöte 4' Nasard 2 2/3' Cello 8'
Nasard 5 1/3' Flageolett 2' Terz 1 3/5' Octav 4'
Octav 4' Larigot 1 1/3' Sifflet 1' Rauschpfeife 4fach 2 2/3'
Gemshorn 4' Scharff 3-4fach Cymbel 4fach Posaune 16'
Kleingedackt 4' Basson/Hautbois 8' Cromorne 8'
Quint 2 2/3'
Superoctav 2'
Cornett 5fach
Mixtur 4fach
Trompete 8'
Clairon 4'

Mechanische Schleifladen.
Koppeln: III/II, I/II, II/P, I/P.

Zusätzliche Register von 1965: Clairon 4' im Hauptwerk ersetzte das Quintatön 8', das jetzt im Rückpositiv steht, Larigot und Scharff im Positiv stehen anstelle der früher vorhandenen Register Harmonica 8' und Dolce 4'.
Das Rückpositiv ist ganz neu (1965) mit Ausnahme des originalen Quintatön 8'.
Das Pedal wurde um das Register Rauschpfeife erweitert.

Geschichte der Gemeinde

Die Kirdorfer St. Johanneskirche - erbaut in den Jahren 1858-1862 - gilt als eine der letzten großen Sakralbauten im spätklassizistischen Rundbogenstil in Deutschland. Der Bau ist als eigenständige schöpferische Leistung des 19. Jahrhunderts zu betrachten, bei der dem Architekten, dem Mainzer Dombaumeister Ignaz Opfermann(1799-1866) eine Modifikation des byzantinischen Stils gelang. Charakteristisch für die klassizistische Tradition des Rundbogenstils ist das Streben nach Symmetrie, die nahezu völlige Gleichgestaltung der Gebäudeteile beiderseits der Längsachse, der Verzicht auf formale Variation der Details und die Stellung und Anordnung der Türme.

Der Bau befindet sich inmitten des Ortes in Hanglage. Die dreischiffige Anlage mit vorgesetzter Zweiturmfassade mit Vorhalle und Vorraum präsentiert sich mit einem breiten Mittelschiff und zwei halb so breiten Seitenschiffen zu jeweils drei Jochen, die nach hinten mit zwei Seitenkapellen abschließen. Vier schlanke Pfeiler tragen die Gewölbe, die als Flachkuppel gebildet sind.
Das Innere überrascht durch eine Großzügigkeit der Architektur, die im Rhein-Main-Gebiet ihresgleichen sucht. Dem Grundriß liegt die Form eines Rechteckes zugrunde, in den bis auf die Apsis des Chores und eines kleinen Treppenhauses alle Räume in symmetrischer Anordnung untergebracht sind.

Sie ist die größte Kirche des Vordertaunus und wird im Volksmund deshalb auch als "Taunusdom" bezeichnet!

Kontakt

Katholische Pfarrgemeinde St. Johannes
Am Kirchberg 2
61350 Bad Homburg

Email: St.Johannes-HG(at)t-online.de


Mit freundlicher Unterstützung von Tourist Info + Service Bad Homburg v.d. Höhe
Mit freundlicher Genehmigung der Kirchengemeinde
Fotos: Bernd Müller
OI-B-49
weiterführende Links:

Orgelfestival Fugato - Das Festival in der Region Bad Homburg
Webseite Pfarrei St. Marien Homburg