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Die Orgel im Dom zu Fulda

Die große Orgel
Disposition der großen Orgel

Die Hochchororgel
Disposition der Hochchororgel

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Die große Orgel

Das heute vorhandene Orgelgehäuse geht auf die Erbauungszeit des Domes in seiner barocken Form zurück. In den Jahren 1708 bis 1713 erbaute Adam Öhninger eine Orgel für den Fuldaer Dom mit 41 Registern auf drei Manualen und Pedal. Die Schnitzereien wurden von Andreas Balthasar Weber und dem Kunstschreiner Georg Blank gefertigt. Dieses Gehäuse wurde im Zuge der Gesamtrestaurierung des Fuldaer Domes in den Jahren 1992 - 1996 restauriert, die alte Farbfassung freigelegt und möglichst originalgetreu wieder hergestellt.

Im Zusammenhang mit dieser Restaurierung wurde auch die technische Anlage der Orgel erneuert. Das Instrument hat heute 70 (72) Register, verteilt auf vier Manualwerke und Pedal. Grundlage der Disposition waren Pfeifenbestände, die noch aus der 1876/77 von der Firma Sauer (Frankfurt a. d. Oder) gefertigten Orgel vorhanden waren. Hiervon wurden 24 Register, soweit deren vorhandene Pfeifen noch original waren, übernommen. Die ergänzten Pfeifen, die neuen Register und die technische Anlage sind von der Firma Rieger Orgelbau in Schwarzach/Vorarlberg gefertigt. Diese hat auch die schreinerischen Arbeiten am Gehäuse ausgeführt. Es mußte der rückwärtige Teil des Rückpositivs ergänzt werden. Daneben waren Decken, Seitenwände, Stützen und Querverstrebungen des Hauptgehäuses zu rekonstruieren.

Die Restaurierung von Gehäuse, Schleierwerk, Figuren und Farbfassung wurde von der Firma Jean Kramer, Fulda, ausgeführt. Es mußten in diesem Zusammenhang auch der Emporenfußboden vollständig und darunterliegende tragende Holzbalken teilweise erneuert werden.

(Quelle: Bistum Fulda https://www.orgelmusik.bistum-fulda.de/bistum_fulda/kunst_musik/musik/orgelmusik/orgelmusik_am_dom/domorgel.php)


Der Neubau des Fuldaer Doms von Johann Dientzenhofer erhielt in den Jahren 1708 bis 1713 eine neue Orgel, die von dem Franziskaner-Pater Adam Öhninger erbaut wurde. Das Schleifladen-Instrument hatte 41 Register auf drei Manualen und Pedal; der Dispositionsstil zeigt hoch- bzw. spätbarocke Einflüsse. Das Instrument verfügte über keine Koppeln. In den Jahren 1837 bis 1839 bauten die Orgelbauer Georg Franz Ratzmann und seine Söhne Ludwig und August Ratzmann aus Ohrdruff die Domorgel um. Der Pfeifenumfang wurde nach unten erweitert (C–c4), die Disposition wurde auf 53 Register erweitert; außerdem wurden Koppeln hinzugefügt. Andreas Balthasar Weber und der Kunstschreiner Georg Blank fertigten die Schnitzereien an der Orgel an. Erhalten von diesem Instrument ist lediglich das Orgelgehäuse.

In den Jahren 1876 bis 1877 wurde die Orgel in dem vorhandenen Gehäuse durch den Orgelbauer Wilhelm Sauer neu erbaut. Das neue Orgelwerk hatte 52 Register auf drei Manualwerken und Pedal (mechanische Kegelladen mit Barkerhebeln). Das Instrument wurde im Jahre 1913 mit einem elektrischen Gebläse ausgestattet. 1917 musste ein Teil der Prospektpfeifen zu Rüstungszwecken abgegeben werden. 1933 bis 1934 bauten die Gebrüder Späth (Ennetach) die Orgel um; das Instrument wurde mit elektro-pneumatischen Trakturen ausgestattet, der Manualumfang wurde erweitert, es wurden Sub- und Superoktavkoppeln sowie Registrierhilfen hinzugefügt; außerdem erhielt das Instrument einen neuen Spieltisch. Die Register des Rückpositivs wurden als Schwellwerk im Hauptgehäuse untergebracht; außerdem wurde die Disposition verändert und ein viertes Manualwerk (Bombardewerk) hinzugefügt. 1938 wurde die Disposition durch Alban Späth erneut verändert und im Hochchor ein neuer, fünfmanualiger elektrischer Spieltisch aufgestellt, von dem auch die Chororgel angespielt werden konnte.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Orgelanlage beschädigt, konnte aber bereits 1954 wieder umfassend durch Alban Späth instand gesetzt werden. In den Jahren 1971 bis 1977 wurde das Instrument durch den Orgelbauer Matthias Kreienbrink (Osnabrück) überarbeitet und mit neuen Windladen ausgestattet.

Im Zuge der Gesamtrestaurierung des Doms in den Jahren 1992 bis 1996 wurde das historische Orgelgehäuse restauriert; dabei wurde die alte Farbfassung freigelegt und wieder hergestellt. Die Firma Rieger Orgelbau fertigte 1996 ein neues Orgelwerk, unter Verwendung von 24 Registern der Vorgängerorgel von Wilhelm Sauer. Das heutige Orgelwerk hat 72 Register auf 4 Manualwerken (Hauptwerk, Rückpositiv, Schwellwerk, Oberwerk) und Pedal.

(Quelle: Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Fuldaer_Dom)

Disposition der großen Orgel

erbaut 1997 durch Orgelbau Rieger

I Rückpositiv C-a3 II Hauptwerk C-a3 III Schwellwerk C-a3 IV Oberwerk C-a3 Pedalwerk C-g1
14. Praestant 8' 1. Praestant 16' 38. Bordun 16' 27. Gedackt 8' 57. Untersatz 32'
15. Holzgedackt 8' 2. Principal 8' 39. Principal 8' 28. Gemshorn 8' 58. Praestant 16'
16. Quintatön 8' 3. Rohrgedackt 8' 40. Rohrflöte 8' 29. Praestant 4' 59. Subbaß 16'
17. Octave 4' 4. Flûte harmonique 8' 41. Salicional 8 ' 30. Fern Flöte 4' 60. Violon 16'
18. Rohrflöte 4' 5. Octave 4' 42. Gamba 8' 31. Piccolo 2' 61. Octave 8'
19. Quinte 2 2/3' 6. Spitzflöte 4' 43. Vox coelestis 8' 32. Sifflöte 1' 62. Flûte 8'
20. Superoctave 2' 7. Rauschquinte II 2 2/3' 44. Octave 4' 33. Mixtur III 2' 63. Cello 8'
21. Terz 1 3/5' 8. Superoctave 2' 45. Fl. travers 4' 34. Kornett IV 4' 64. Octavbaß 4'
22. Larigot 1 1/3' 9. Mixtur major V 2' 46. Viola 4' 35. Clarinett 8' 65. Flûte 4'
23. Scharff IV 1' 10. Mixtur minor III 2/3' 47. Nassard 2 2/3' 36. Trompete 8' 66. Fl. traver 2'
24. Dulcian 16' 11. Cornett 8' 48. Doublette 2' 37. Clairon 4' 67. Hintersatz IV 2 2/3'
25. Krummhorn 8' 12. Trompete 16' 49. Tierce 1 3/5' Tremulant 68. Kontraposaune 32'
26. Trompete 8' 13. Trompete 8' 50. Plein jeu 2'   69. Posaune 16'
Tremulant Tremulant 51. Progressio IV-VI 2 2/3'   70. Fagott 16'
    52. Bombarde 16'   71. Trompete 8'
    53. Trompette harm. 8'   72. Clairon 4'
    54. Hautbois 8'    
    55. Clairon harm. 4'    
    56. Voix humaine 8'    
    Tremulant    

Koppeln:
mechanisch: Ow-Ped, Sw-Ped, Hw-Ped, Rp-Ped, Ow-Rp, Sw-Rp, Ow-Hw, Sw-Hw, Rp-Hw, Ow-Sw
elektrisch: Ow-Hw, Sw-Hw, Sw-Hw 16’, Sw-Ped 4’, Rp-Ped 4’,

Setzeranlage/Remocard: 32 x 12 Kombinationen, Sequenzer
Walze: A, B, C frei programmierbar

Sonstige Informationen:
Stimmtonhöhe: 439 Hz bei 14° C
Prospekt und vorderes Gehäuse: Adam Öhninger (1713)
Technischer Neubau 70 (72) Register und Gehäuseergänzungen: Rieger Orgelbau, Schwarzach
Gehäuserestaurierung/Farbfassung: Firma Jean Kramer, Fulda
Disposition: Christoph Glatter-Götz, Oswald Wagner, Gero Kaleschke, Reinhardt Menger, Hans-Jürgen Kaiser

Rückpositiv 85 WS, Hauptwerk 95 WS, Schwellwerk 110 WA, Oberwerk 95 WS, Pedalwerk 120-110 WAS

Die Hochchororgel

Der Fuldaer Dom, in seiner Erbauungszeit eine Klosterkirche der Benediktinerabtei, hat einen Hochchor, in den man zur Begleitung des Stundengebetes kurz nach der Erbauung des Domes eine prächtige Orgel eingebaut hat. Von diesem Instrument ist die Prospektfront erhalten. Leicht verändert wurde auf der linken Seite der Einbau bzw. Anbau für einen früher vorhandenen seitlichen Spieltisch, der bereits bei der Elektrifizierung des Instrumentes in den 30er Jahren aufgegeben wurde. Bei dem Neubau durch Firma Kreienbrink 1981 wurden zwei Register aus der vormals vorhandenen Sauer-Orgel weiterverwendet. Der Prospekt wurde im Zuge der Domrestaurierung in den vergangenen Jahren restauriert und ist eine bedeutende architektonische Bereicherung des Domes, korrespondierend mit Kanzel und großer Orgel.

Die derzeitige Disposition ist so angelegt, dass das Instrument über den Hochchor klanglich hinausgreift und auch in den großen Raum strahlt. Angespielt wird das Instrument vom ehemaligen Generalspieltisch im Hochchor, der dort seit den Umbauten durch die Firma Späth in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts steht. Die große Orgel des Domes ist von dort aus derzeit nicht spielbar.

Die Orgel wird zum Stundengebet des Priesterseminares an den Sonntagen während des Semesters (jeweils 18.00 Uhr) und zu sonstigen Gottesdiensten und Konzerten genutzt.

Disposition der Orgel im Hochchor

1981 Neubau Orgelbau Matthias Kreienbrink

I Hauptwerk C-a3 II Schwellwerk C-a3 Pedalwerk C-f1
Bourdon 16' Principal 16' Holzprincipal 8'
Prinzipal 8' Rohrgedackt 8' Subbass 16'
Spitzgedackt 8' Weidenpfeife 8' (aus Violflöte 8') * Offenbass 8'
Oktave 4' Prinzipal 4' Gedacktbass 8'
Koppelflöte 4' Schweizerpfeife 4' (aus Querflöte 4') * Flachflöte 4'
Schwiegel 2' Rohrnasard 2 2/3' Bauernpfeife 2'
Rauschpfeife 2fach Waldflöte 2' Hintersatz 4fach 2 2/3'
Mixtur 4-6fach Oktave 1' Posaune 16'
Trompete 8' Obertonkornett 3-6fach Englisch Horn 4'
  Scharff 4fach 2/3'
 
  Dulcian 16'  
  Rohrschalmey 8'  
  Tremulant  

* aus der vorherigen Sauer-Orgel übernommen

Sonstige Spiele: Zymbelstern (auch von der großen Orgel aus anwählbar)

Koppeln: II/I, I/P, II/P
System: Schleifladen, Spiel- und Registertraktur elektrisch
Prospekt: Von Johannes Hoffmann (1713 – 1720), restauriert 2002, Schnitzereien Andreas Balthasar Weber
Besonderheiten: Setzeranlage
Die Orgel ist derzeit vom ehemaligen Generalspieltisch im Hochchor aus spielbar.
Disposition: Erich Ackermann
Kontakt

Bischöfliches Generalvikariat
Sekretariat des Domorganisten
Paulustor 5
36037 Fulda

Telefon: 0661/87-457
E-Mail: domorganist(at)bistum-fulda.de

mit freundlicher Genehmigung der Dommusik, Prof. Hans-Jürgen Kaiser
Quellen:
https://www.orgelmusik.bistum-fulda.de
https://de.wikipedia.org/wiki/Fuldaer_Dom

Fotos:
Hauptorgel:
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Hochchororgel: © Bistum Fulda

OI-F-42 - letzte Änderung: 12.10.2024

weiterführende Links:

Webseite Orgelmusik im Bistum Fulda