Daniel Kunert - Musik-Medienhaus
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Die Orgeln in St. Marien Lübeck

Die Kemper-Orgel
Die Totentanz-Orgel
Die Hausorgel

Die Kemper-Orgel (Quelle: Wikipedia)

Orgeln gibt es in St. Marien schon sehr lange. Die erste Orgel aus dem Jahr 1396 wurde um 1518 durch ein Werk des Orgelbauer Martin Flor ersetzt. Diese Orgel hatte 32 Register, war somit also schon von stattlicher Größe. Immer wieder wurde dies Instrument erweitert und ergänzt, bis es - Anfang des 19. Jahrhunderts - auf 57 Register (4684 klingende Pfeifen) angewachsen war.

Ein neues Instrument wurde 1851 von Johann Friedrich Schulze gebaut, allerdings wurde diese Königin im Jahre 1942 bei einem Bombenangriff auf Lübeck komplett zerstört.

1968 baute die Firma Kemper & Sohn ein neues Instrument, welches damals als "größte Orgel der Welt mit mechanischer Spieltraktur" galt.

Fünf Manuale und Pedal !
100 Register mit 8512 Pfeifen !

Die Disposition der Kemper-Orgel

I Rückpositiv C–-g3 II Hauptwerk C–-g3 III Oberwerk
(schwellbar) C–-g3
IV Schwellwerk C–-g3 V Kronwerk C–-g3 Großpedal C-–f1

Kleinpedal C-–f1

Prinzipal 8′ Prinzipal 16′ Fugara 16′ Gedackt 8′ Gedackt 16′ Prinzipal 32′ Salicet-Baß 16′
Rohrflöte 8′ Quintade 8′ Holzprincipal 8′ Dolcan 4′ Singend Gedackt 8′ Prinzipal 16′ Subbaß 16′
Pommer 8′ Prinzipal 8′ Holzgambe 8′ Blockflöte 4′ Quintade 8′ Quinte 102/3′ Oktave 8′
Oktave 4′ Spitzflöte 8′ Salicet 8′ Quintade 4′ Gemshorn 8′ Violoncello 8′ Gedackt 8′
Grobflöte 4′ Doppelgedackt 8′ Unda maris 8′ Spitzquinte 22/3′ Schweizer Pfeife 4′ Lieblich Gedackt 4′

Oktave 4′

Oktave 2′ Oktave 4′ Quinte 51/3′ Prinzipal 2′ Koppelflöte 4′ Fagott 32′ Pommer 4′
Spitzflöte 2′ Rohrflöte 4′ Oktave 4′ Rohrgedackt 2′ Prinzipal 2′ Posaune 16′ Oktave 2′
Quinte 11/3′ Nasat 22/3′ Gemshorn 4′ Sedez 1/2′ Waldflöte 2′ Trompete 8′ Nachthorn 2′
Sesquialtera III Superoktave 2′ Viol-Flöte 4′ Terzian II Quinte 11/3′ Clairon 4′ Bauernpfeife 1′
Scharff IV Gemshorn 2′ Quinte 22/3′ Quintzimbel II Scharff IV Cornett 2′ Rauschpfeife III
Mixtur VI Oktävlein 1′ Flachflöte 2′ Scharff IV Zwergzymbel V Tremulant Zymbel III
Dulcian 16′ Rauschpfeife II Terz 13/5′ Regal 8′ Musette 16′ Mixtur X

Doppel-Regal 8′

Mixtur VI-–VIII

Septime 4/7′

Vox humana 8′

Dulcian 8′

Dulcain 16′
Krummhorn 8′ Scharff III None 8/9′ Schalmei 4′ Bärpfeife 8′
Tremulant Hintersatz X-XII Forniture V–-VI Tremulant Regal 4′
Trompete 16′ Oboe 8′ Tremulant
Trompete 8′ Tremulant
Trompete 4′
Tremulant

div. Koppeln
Nebenregister: Glockenspiel (Hauptwerk) mit Superoktavkoppeln im Pedal
Spielhilfen: zweifache Handregistratur, sechs freie Kombinationen, Crescendowalze
Die Totentanz-Orgel (Quelle: Wikipedia)

Älter als die Große Orgel war die Totentanzorgel. Sie wurde 1477 an der Ostseite des nördlichen Querschiffes, der wegen des dort angebrachten Totentanzes so genannten Totentanzkapelle, errichtet und diente der musikalischen Ausgestaltung der dort gefeierten Totenmessen. Nach der Reformation wurde sie für Andachten und Abendmahlsfeiern benutzt. 1549 und 1558 erweiterte Jacob Scherer die Orgel unter anderem durch ein Rückpositiv, und 1621 erhielt die Orgel ein Brustwerk. Auch an dieser Orgel nahm Friedrich Stellwagen umfangreiche Reparaturarbeiten vor (1653–1655). Danach wurden nur noch kleinere Umbauten ausgeführt. Durch diesen Umstand erlangte die Orgel im Rahmen der Orgelbewegung, zusammen mit der Arp-Schnitger-Orgel in St. Jacobi Hamburg und der Kleinen Orgel der Lübecker Jakobikirche, das Interesse der Fachwelt, und wurde 1937 grundlegend restauriert mit dem Ziel, den Zustand des 16./17. Jahrhunderts wiederherzustellen. Die Disposition wurde auf die des 17. Jahrhunderts zurückgeführt. Doch auch diese Orgel verbrannte zusammen mit dem Totentanz am Palmsonntag 1942.

1955 wurde die Totentanzorgel von der Orgelbaufirma Kemper & Sohn nach den Abmessungen von 1937 wiederhergestellt, allerdings nun im nördlichen Chorumgang, zum Hochchor hin ausgerichtet. Ihren ursprünglichen Platz nahm die neue Astronomische Uhr ein. Diese Nachkriegsorgel, die sehr reparaturanfällig war, wurde 1986 an gleicher Stelle ersetzt durch die neue Totentanzorgel, erbaut von der Firma Führer in Wilhelmshaven. Sie verfügt bei mechanischer Spieltraktur auf vier Manualen und Pedal über insgesamt 56 Register mit ca. 5.000 Pfeifen. Diese Orgel ist besonders gut geeignet zur Begleitung von Andachten und Kasualien sowie zur Darbietung älterer Orgelmusik bis Bach.

Disposition der Totentanzorgel

I Rückpositiv C-–a3 II Hauptwerk C-–a3 III Oberwerk (schwellbar) C-–a3 IV BrustwerkC-–a3 Pedal C-–f1
Principal 8′ Principal 16′ Bordun 16′ Gedackt 8′ Principal 16′
Rohrflöte 8′ Oktave 8′ Gamba 8′ Rohrflöte 4′ Subbass 16′
Quintadena 8′ Spitzflöte 8′ Schwebung 8′ Principal 2′ Quinte 10 2/3′
Oktave 4′ Oktave 4′ Offenflöte 8′ Terzian II Oktave 8′
Blockflöte 4′ Nachthorn 4′ Principal 4′ Scharff III Gedackt 8′
Oktave 2′ Quinte 2 2/3′ Querflöte 4′ Regal 8′ Oktave 4′
Waldflöte 2′ Oktave 2′ Nasat 22/3′ Schalmei 4′ Mixtur VI
Quinte 11/3′ Cornet V Gemshorn 2′ Tremulant Posaune 16′
Sesquialtera II Mixtur VI Terz 13/5′ Dulcian 16′
Scharff IV-–VI Cymbel III Sifflöte 1′ Trompete 8′
Dulcian 16′ Fagott 16′ Mixtur V Kornett 4′
Krummhorn 8′ Trompete 8′ Trompette harmonique 8′
Tremulant Hautbois 8′
Clairon 4′
Tremulant

Koppeln: II/I, III/I, IV/I, I/P, II/P, III/P
Spielhilfen: 32-fache Setzerkombinationen

Die Hausorgel in der Briefkapelle (Quelle: Wikipedia)

Auch auf dem Lettner befand sich einst eine Orgel als Continuo-Instrument des dort aufgestellten Chores – die dritte Orgel in der Kirche. 1854 wurde hier das beim Umbau der Großen Orgel entfernte Brustwerk (1560/61 erbaut von Jacob Scherer) eingebaut. Diese Lettner-Orgel verfügte über ein Manual und sieben Register und wurde 1900 unter Beibehaltung der Fassade durch ein zweimanualiges, pneumatisches Werk des Orgelbaumeisters Emanuel Kemper ersetzt. Auch diese Orgel verbrannte 1942.

In der Briefkapelle steht seit 1948 eine ehemalige Hausorgel aus Ostpreußen. Die Briefkapellenorgel, ein einmanualiges Werk mit acht Stimmen in Bass- und Diskantteilung, wurde 1723 von Johannes Schwarz erbaut und diente seit 1724 als Orgel der Schlosskapelle von Dönhoffstädt bei Rastenburg. Von dort erwarb sie der Lübecker Orgelbauer Karl Kemper im Jahre 1933. Nach einigen Jahren als Begleitinstrument für kirchenmusikalische Aufführungen im Hochchor der Katharinenkirche holte Walter Kraft diese Orgel zunächst als Übergangsinstrument in die Briefkapelle, die als erster Raum der Marienkirche nach dem Krieg wieder für Gottesdienste hergerichtet wurde. Heute dient die Barockorgel der Begleitung von Andachten sowie der Sonntagsgottesdienste, die in der Zeit von Januar bis März in der Briefkapelle als Winterkirche gefeiert werden.

Disposition der Schwarz-Orgel

Gedackt B/D 8′
Prinzipal B/D 4′

Flöte B/D 4′

Quinte B/D 2 2/3′

Oktav B/D 2′

Terz B 13/5′

Oktav D 1′

Trechterregal B/D 8′

Mixtur III B/D

Zimbelstern

Tremulant


Mit freundlicher Genehmigung der Kirchengemeinde (Johannes Unger)
Informationen von Wikipedia.de (http://de.wikipedia.org/wiki/Marienkirche_%28L%C3%BCbeck%29)
© Fotos : Kirchengemeinde St. Marien Lübeck
OI-L-38
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