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Die Orgel in St. Marien Mulsum

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Historie und Kunstschätze
Gemeindeleben
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Allgemeines

1624 leisteten sich dieMulsumer eine neue Orgel, die wahrscheinlich Antonius Moitzen, der um diese Zeit in Wremen und Midlum mit Orgelbauten beschäftigt war, errichtet hat. Links und rechts neben der Orgel hängen zwei Tafeln die sich auf den Kauf dieser Orgeln beziehen:

"Anno christi 1624 dem allmächtigen Gott thon Ehre undt dem Carspel Mulsen thon besten iß disse nie Orgell gebuwet und angelegt worden, bi lebendes tiden M Erici Fresen, Pastoris undt H Nicolai Helmeri Vicarii ock Eiben Siates, Vagets, Har Johann Eibes, Frederich Siade Harrings, Karkgeswar undt hebben tho dissem löfflichen wercke nachfolgende personen gegeuen, M Ericus Fresen 20 Schil. (Schilling) H Nicolaus Helmerus 10 Schil. Eibe Siates Vaget 30 Schil. Har Johan Eibes Karkswar 30 Schil. Frederich Siade Harrings Karkswar 30 Schil..."

Die Fortsetzung der Stifter auf der zweiten Tafel lautet: "Idt hebben ock tho dissem löffelichen werke die semlichen Dickschwaren gegeuen ..."

Zu einem Taler gehören 48 Schillinge. Alle Stiftungen waren also verhältnismäßig gering. Wenn auf dieser Tafel ausdrücklich von einer neuen Orgel die Rede ist, so darf man wohl annehmen, dass bereits vorher eine Orgel vorhanden war.

1895 wurde die heute vorhandene Orgel durch die Gebr. Peternell (Seligenthal) mit 7 Registern im 1. Manual, 4 Registern im 2. Manual, 4 Registern im Pedal und mit mechanischen Kegelladen eingebaut.

Historie und Kunstschätze

Bei der Marienkirche zu Mulsum handelt es sich um einen massiven Feldsteinbau mit leicht spitzbogigen Fenstern und quadratischem Chorraum mit gekuppeltem Chorgewölbe. Um 1250 wurde das Gotteshaus auf der höchsten Stelle der Dorfwurt erbaut. Das Kirchenschiff ist 21,50 m lang und 11,70 m breit. Die Mauern sind 5,50 m hoch und 1,20 m stark. Der Chor misst 7,50 m im Quadrat, die Wände sind 4,70 m hoch. Davor befindet sich im Kirchenschiff ein dreischiffiges Kreuzripppengewölbe, das etwa 1350 in das Kirchenschiff hineingebaut wurde, um an der Nord- und Südwand zusätzliche Seitenaltäre unterzubringen. Um 1500 verlängerte man das Schiff nach Westen und errichtete aus Backsteinen den wuchtigen Turm. Er misst 9,75 m im Quadrat und ist 30 m hoch.

In der Geschichtsschreibung des Landes Wursten nehmen der Friedhof und die Kirche im 16. Jh. eine wichtige Rolle ein. Der Friedhof, der die Kirche umgibt, war am 9. August 1524 Schlachtfeld im Wurster Freiheitskampf gegen den Bremer Erzbischof Christoph. Eine Gedenktafel erinnert an der Nordseite des Turmes an diese Schlacht, in der die Wurster unterlagen. Unter der Tafel befindet sich eine in den Turm eingemauerte Weihwasserschale aus der katholischen Zeit von St.-Marien.

Kanzel
Hier handelt es sich um eine der in der Gegend wenigen erhaltenen gotischen Kanzeln (Teile davon 1622 und 1746 renoviert bzw. neugefasst).

Altar (1430)
Der Flügelaltar ist wohl das wertvollste Kunstdenkmal der Mulsumer Kirche. In der Mitte steht die 1,24 m große Gestalt der Maria mit dem Christuskinde auf dem Arm. Seitlich über ihr zwei Engel, die die große Krone halten. Im Mittelteil und in den beiden Flügeln des Altars stehen in zwei Reihen übereinander 20 etwa 52 cm große Apostel oder Heiligenfiguren.

Orgel (1624)
Es wird angenommen, dass der seinerzeit in Wremen und Midlum beschäftigte Orgelbauer Antonius Moitzen auch die Mulsumer Orgel gebaut hat. Sie wurde 1895 durch die Gebr. Peternell (Seligenthal) mit 7 Registern im 1. Manual, 4 Registern im 2. Manual, 4 Registern im Pedal und mechanischen Kegelladen versehen.

Holzplastik „Maria auf der Mondsichel im Strahlenkranz“
(Anfang 16. Jh.)
Die Figur zeigt eine gekrönte Maria mit langem gewellten Haar, das ihr über die Schulter fällt. Die beiden Löcher an der Vorderseite zeigen die Ansätze für die heute fehlenden Arme. Der Strahlenkranz ist erneuert worden. Möglicherweise ist diese Maria dem alten Kirchensiegel nachgearbeitet worden, auf dem sie in ähnlicher Form abgebildet ist.

Taufe (14. Jh.)
Aus Blei und von ausgeprägter Glockenkontur handelt es sich hier um einen Taufkessel des Dreiträgertypus. Er hat eine Höhe von 59 cm, einen Durchmesser oben von 72 cm und unten 44 cm. Die Träger sind drei weibliche Figuren, die noch die altertümlichen Gewandfurchen zeigen und die Hände vor dem Körper gedrückt halten. Als Deckelhalter dienen zwei weibliche Köpfe.

Der Taufkesseldeckel in Pyramidenform ist 60 cm hoch. Er ist aus Holz und gehört der spätgotischen Zeit an. Seine Dreiecksflächen sind mit spätgotischem Rankenwerk bemalt und am unteren Rand ist das Bibelwort Johannes 3,5 zu lesen.

Und sonst noch:
Alte Kirchenstühle (Priechen) aus den Jahren 1617 sowie dem 18. und 19. Jh., Grabsteine z. B. von 1615, fünf Ölgemälde aus dem 17. Jh. mit „Tugenddarstellungen“, zwei Sandstein-Rundmedaillons, Kreuzigungsgruppe aus der 1. Hälfte des 16. Jh. sowie rekonstruierte Wandmalereien.

Gemeindeleben

Gemeindeleben
Gottesdienste: Wir feiern unsere Gottesdienste 14-tägig, um 9.30 Uhr. An den „freien“ Sonntagen sind Sie herzlich eingeladen, unsere Gottesdienste in Misselwarden (9.30 Uhr) und Wremen (10.30 Uhr) zu besuchen.
Änderungen an den besonderen kirchlichen Feiertagen wie Heiligabend, Ostern, Pfingsten, Ewigkeitssonntag werden aktuell bekannt gegeben.

Kirchenbesichtigung: Gerne können Sie unsere Kirche auf Anfrage besichtigen. Bitte melden Sie sich im Pfarrbüro Tel. 04742 / 273.

Im Gemeindehaus:
Mulsumer Klöntreff: jeden 1. Dienstag im Monat um 15.00 Uhr
Außerdem: Gemeindefahrten, Weltgebetstage, Erntedankfestsuppe

Kontakt

Ev.-luth. Kirchengemeinde
Pfarrbüro
In der langen Straße 23
27639 Wurster Nordseeküste

E-Mail: kg.wremen(at)evlka.de
Telefon: 04705/273

Mit freundlicher Genehmigung der Kirchengemeinde
OI-W-16
weiterführende Links:

Webseite Marienkirche Mulsum