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Die Orgel der Paul-Gerhardt-Kirche München-Laim
Die Geschichte der Orgel
Ursprüngliche Disposition
Aktuelle Disposition
Zieldisposition
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Die Geschichte der Orgel
Der Blick vom Kirchenschiff zurück zur Empore wird beherrscht von der großen Orgel, die nach Disposition des seinerzeitigen Landeskirchenmusikdirektors Friedrich Högner von Gerhard Schmid, Kaufbeuren, erbaut und am 8. Juni 1969 eingeweiht wurde (wobei Schmidt Högners Entwurf „auf eigene Kappe“ erweiterte, auch um eine gar nicht geplante eindrucksvolle Viermanualigkeit zu erzielen). Sie löste die Steinmeyer-Orgel von 1925 aus dem provisorischen Vorgängerbau der Kirche (heutiger Kulturveranstaltungsort „Interim“) ab.
Ob der enormen Größe (Raumtiefe) der Empore wurden die Teilwerke in spezieller Weise platziert: Haupt- und Brustwerk an der Rückwand, Rückpositiv und die beiden Pedaltürme an der Brüstung (vgl. barocker „Hamburger Prospekt“), was wiederum zu sehr außergewöhnlicher, wohl gar einmaliger Prospektgestaltung führte, welche trotz der Dimension des Werkes nicht erdrückend wirkt, sondern sich harmonisch und „leicht“ in die Gesamtarchitektur der Kirche einfügt.
Die Orgel mit mechanischer Spiel- und elektropneumatischer Registertraktur umfasste 43 klingende Register auf vier Manualen und Pedal sowie vier freie Kombinationen, die von einem schwenkbaren Registerpult aus bedient werden konnten. Als Besonderheit waren bestimmte dem Pedal zugeordnete Register, darunter etliche dem damaligen Zeitgeschmack entsprechende Aliquoten („Farb“-Register, heutzutage allgemein als Irrweg erkannt) auch als Manualwerk (sog. Kleinpedal) angelegt und somit quasi doppelt nutzbar (im Pedal selbst indes aber nur mittels Koppel IV-P).
Aufgrund technischen Verschleißes samt Materialermüdung – über die Jahrzehnte hinweg – kam es schließlich gegen Ende der 20er-Jahre 2024 zunehmend zu immer gravierenderen Ausfällen der Orgel (teilweise, aber auch insgesamt) – ein grassierender Missstand, der zuletzt nur noch sehr mühsam und unter enormem privatem (!) Aufwand, d.h. mithilfe provisorischer Reparaturen organistischerseits ein wenig kaschiert werden konnte, wenn auch unzulänglich und stets unter der Prämisse „Damoklesschwert“…
Finanzielle Eigenmittel der Gemeinde waren aufgrund zugleich notwendig gewordener Kirchenrenovierung (vor allem Kirchendach) für längere Zeit anderweitig gebunden.
Dank einer 2021/22 begonnenen Initiative kam endlich Bewegung in die Sache. Unter anderem mittels Orgelpatenschaften, beispielsweise für einzelne Töne samt deren Technik (u.v.a.m.), brachten Gemeindemitglieder, wie auch Orgelfreunde von außerhalb, das erste Drittel der für die Gesamtmaßnahme notwendigen, mit ca. 300.000.- € veranschlagten Summe auf, sodass endlich ein erster Teilauftrag an die sehr renommierte Orgelbaufirma Sandtner, Dillingen, ergehen werden konnte.

In drei Bauabschnitten geplant, begann so im Frühjahr 2024 die Renovierung der Orgel, wobei zunächst die Spieltraktur auf elektrisch (wohlüberlegt!) umgestellt, dazu ein neuer Spieltisch (unter Verzicht auf das bisherige 4. Manual „Kleinpedal“) errichtet, sowie eine moderne Setzeranlage installiert wurde. Damit einher gingen bereits auch erste klangliche Verbesserungen (Registerumsetzungen).
Mit dem Hauptgottesdienst am Sonntag „Oculi“, 3. März 2024, wurde diese neue Anlage feierlich in Dienst gestellt.
Der nächste Bauabschnitt sieht vor allem eine Erweiterung des von Anfang an leider viel zu spärlich besetzten Pedals vor, das als Fundament/Basis des Orgelklanges weitaus mehr Tragfähigkeit benötigt als bislang gegeben. Hierzu werden u.a. die Gehäuse (Pedaltürme) nach hinten erweitert, beim Hauptwerk auch Prospektvergrößerung in der Breite. Im letzten (dritten) Bauabschnitt dann sollen in allen Teilwerken Register- bzw. Dispositions-verbesserungen erfolgen, das Brustwerk zu einem „richtigen“ Schwellwerk umgestaltet und nach und nach auch klanglich unzulängliche, wie vom Materialbestand her desolate Zungenstimmen ersetzt werden.
Der letztendlichen Zieldisposition zugrunde liegen zuallererst Überlegungen und klare Prämissen bezüglich Sanierung und Erhaltung (Konservierung/Restaurierung) des glücklicherweise vorhandenen guten Bestandes. Ohne diesen wäre seitens der Kirchengemeinde ein solch großes, eindrucksvolles Projekt heutzutage nicht mehr zu verwirklichen und finanziell völlig unvorstellbar.
Zum Zweiten ist zu vermerken, dass die beiden – durchaus auch Orgel-Bau-erfahrenen – Organisten sich, stets im Rückschluss mit Orgelbaumeister und landeskirchlichem Sachverständigen, an ein höchst innovatives, wohl-durchdachtes, partiell technisch raffiniert angelegtes Konzept herantasteten, welches auf Basis des bei uns gegebenen „gesunden“ Herkömmlichen nun noch ganz neue, klanglich enorm weiterführende Möglichkeiten und Wege – auch und gerade orgelbau-ökonomischer (!) Art – erschließt und nutzt; Stichworte hierzu: Einzelton-Kanzellen, Auxiliarlade, Extensionen etc. – Ein zukunftweisender Plan gewiss…
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Ursprüngliche Disposition
erbaut 1969 von Orgelbau Schmid, Kaufbeuren
I Rückpositiv |
II Hauptwerk |
III Brustwerk schwellbar |
IV Kleinpedal schwellbar |
Pedal |
Holzgedackt 8' |
Gedacktpommer 16' |
Bordun 16' |
Rohrpfeife 8' |
Subbass 16' |
Prästant 4' |
Prinzipal 8' |
Holztraverse 8' |
Großnasat 5 1/3' |
Oktave 8' |
Rohrflöte 4' |
Spitzflöte 8' |
Quintade 8' |
Nachthorngedackt 4' |
Choralbaß 4'+2' |
Kleinpommer 2' |
Oktave 4' |
Spitzgambe 8' |
Gemshorn 2' |
Posaune 16' |
Quinte 1 1/3' |
Koppelflöte 4' |
Prinzipal 4' |
Großsept 3 1/3' |
Trompete 8' |
Cymbel III 1/2' |
Gemsquinte 2 2/3' |
Nasat 2 2/3' |
Großterz 2 2/7' |
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Krummhorn 8' |
Oktave 2' |
Blockflöte 2' |
None 16/9' |
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Tremulant |
Mixtur V 1 1/3' |
Terz 1 3/5' |
Tredecime 16/13' |
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Trompete 8' |
Septime 1 1/7' |
Oktave 1' |
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Sifflöte 1' |
Tremulant |
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None 8/9' |
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Scharf V 1' |
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Dulcian 16' |
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Fagott 8' |
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Schalmey 4' |
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Tremulant |
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Koppeln: III/II; I/II; IV/II; IV/P; III/P; II/P; I/P |
Derzeitige Disposition (März 2024)
I Rückpositiv |
II Hauptwerk |
III Brustwerk schwellbar |
Pedal |
Copula 8' |
Gedeckt 16' |
Bordun 16' |
Subbass 16' |
Praestant 4' |
Principal 8' |
Holztraverse 8' |
Octavbass 8' |
Rohrflöte 4' |
Spitzflöte 8' |
Schwebung 8' |
Tenoroctav 4' |
Gemshorn 2' aus IV |
Octav 4' |
Spitzgambe 8' |
Posaune 16' |
Quinte 1 1/3' |
Koppelflöte 4' |
Prinzipal 4' |
Trompetbass 8' |
Cymbel III 1/2' |
Gemsquint 2 2/3' |
Nachthorn 4' aus IV |
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Krummhorn 8' |
Octav 2' |
Blockflöte 2' |
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Tremulant |
Mixtur V 1 1/3' |
Nasat 2 2/3' |
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Trompete 8' |
Terz 1 3/5' |
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Sifflöte 1' |
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Septime 1 1/7' |
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None 8/9' |
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Scharf V 1' |
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Dulcian 16' |
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Fagott 8' |
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Tremulant |
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Koppeln I/P; II/P; III/P; I/II; III/I; III/II; Sub III/I;
Sub III/II, Sub III
Cymbelstern
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Zieldisposition (Überlegungsstand Sommer 2024)
I Rückpositiv |
II Hauptwerk |
III Schwellwerk |
Pedal |
Principal 8' |
Principal 16' |
Bordun 16' |
Untersatz 32' |
Copula 8' |
Gedeckt 16' |
Geigenprincipal 8' |
Principalbass 16' |
Praestant 4' |
Principal 8' |
Rohrpfeife 8' ehem. IV |
Subbass 16' |
Rohrflöte 4' |
Gedeckt 8' |
Holztraverse 8' |
Bordun 16' |
Gemshorn 2' ehem. IV |
Harmonieflöte 8' |
Spitzgambe 8' |
Octavbass 8' |
Quint 1 1/3' |
Spitzflöte 8' |
Schwebung 8' |
Gedeckt 8' |
Sesquialter I-II 2 2/3' |
Viola 8' |
Großnasat 5 1/3' ehem IV |
Violon 8' |
Krummhorn 8' |
Octav 4' |
Principal 4' |
Tenoroctav 4' |
Tremulant |
Koppelflöte 4' |
Nachthorn 4' ehem IV |
Flöte 4' |
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Quint 2 2/3' |
Blockflöte 2' |
Bombarde 16' |
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Superoctav 2' |
Nasat 2 2/3' |
Dulcianbass 16' |
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Flautino 2' |
Terz 1 3/5' |
Trompetbass 8' |
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Cornet(t) V 8' ab g0 |
Sifflöte 1' |
Fagottbass 8' |
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Mixtur V 1 1/3' |
Acuta V 1' |
Tenoroboe 4 |
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Trompete 16' |
Septime 1 1/7' |
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Trompete 8' |
None 8/9' |
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Trompete 4' |
Dulcian 16' |
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Basson 16' |
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Hautbois 8' |
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Trompette 8' |
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Voix humaine 8' |
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Tremulant |
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Koppeln: III/I; Sub III/I; II/I (sic); III/II; Sub III/II; Super III/II; I/II; Sub III; Super III; II/III (sic); III/P; II/P; I/P; Super III/P
Cymbelstern
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Kontakt
Evang.-Luth. Paul-Gerhardt-Kirche
Mathunistr. 25
80686 München
Telefon: 089/565470
E-Mail: info(at)paul-gerhardt-muenchen.de |
mit freundlicher Genehmigung der Kirchengemeinde (Karl-Ludwig Nies)
Fotos:
Spieltischsegnung 03.03.2024 Foto: Heinrich Eber /
Gesamtfoto: Johannes Eber
OI-M-74 - letzte Änderung: 27.02.2025 |
weiterführende Links:
Webseite der Kirchengemeinde |
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