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Die Orgel der Inselkirche Norderney

Frühere Instrumente
Disposition der Kirschner-Orgel

Frühere Instrumente

Eine erste Orgel befand sich noch im Vorgängerbau der heutigen Inselkirche. Dabei handelte es sich um eine 1842 fertiggestellte Orgel von Arnold Rohlfs aus Esens. Nach dem Abriss der alten Kirche wurde die Orgel noch in der Herrnhuter Kapelle am Marktschulplatz in Norden weiter genutzt, bis die Kapelle im Jahr 1970 abgerissen wurde. Wie in der alten Norderneyer Inselkirche war die Orgel dort an der Brüstung einer Empore angebracht und mit einem seitlichen Spieltisch versehen. Das Instrument hatte 6 Register auf einem Manualwerk. Das Pedal war angehängt.

Manual Pedal
Principal 4'' angehängt
Gedackt 8'  
Flöte 4'  
Octave 2'  
Zimbel II 1'  
Trompete 8'  


Zur Einweihung der neuen Inselkirche im Jahr 1879 wurde auch eine neue Orgel der Berliner Firma Dinse eingeweiht. Zunächst wurde sie mit einem Tretblasebalg aus Leder angetrieben, später elektrisch. In den Jahren 1908 und 1909 vereinte die Firma Furtwängler & Hammer aus Hannover die beiden vorhandenen Manualwerke zu einem Hauptwerk und fügte für das zweite Manual ein neues Schwellwerk hinzu.

I Hauptwerk II Schwellwerk Pedal
Principal 8' Geigenprinzipal 8' Gedecktbaß 16'
Bourdon 16' Harmonieflöte 8' Subbaß 16'
Viola di Gamba 8' Salicional 8' Violon 8'
Rohrflöte 8' Aeoline 8'  
Oktave 4'    
Quinte 2 2/3'    
Oktave 2'    
Mixtur I-III    
Dolce 8'    
Gedact 8'    
Flauto dolce 4'    

Koppeln: Oberoktavkoppel II, Unteroktavkoppel II; I/P; II/P


Ein im Jahr 1964 angefertigtes Gutachten besagte, dass die Dinse-Orgel aufgrund ihres Klangs und des allgemeinen Zustandes, bedingt durch Zerstörung durch den Holzwurm, nicht erhaltungswürdig sei. Die Firma Eule aus Bautzen baute eine neue Orgel, die am 6. Dezember 1970 eingeweiht wurde. Die 24 Register waren auf zwei Manuale und ein selbstständiges Pedal verteilt.

I Hauptwerk C-g3 II Brustwerk C-g3 Pedal C-f1
Ged. Pommer 16' Holzgedackt 8' Subbaß 16'
Prinzipal 8' Flöte 4' Prinziapl 8'
Rohrflöte 8' Prinzipal 2' Gedackt 8'
Oktave 4' Sifflöte 1 1/3' Oktave 4'
Spitzflöte 4' Sesquialter II Nachthorn 2'
Nasat 2 2/3' Scharf IV Mixtur III
Flachflöte 2' Krummhorn 8' Posaune 16'
Mixtur IV-VI Tremulant Clarine 4'
Trompete 8'    

2 Zimbelsterne (F-Dur / G-Dur)
Koppeln: II/I; I/P; II/P


Im Laufe der Jahre wurde die Eule-Orgel mehr und mehr zum Pflegefall. Schlechtes Material, Konstruktionsfehler und ungünstige raumklimatische Einflüsse machten ständige Reparaturen erforderlich. Nach gravierenden Trockenheitsschäden im Winter 1995/96 und Verschmutzung durch Kirchenbauarbeiten in den Jahren 1999 und 2000 wurde die Orgel gründlich gereinigt. Mit erneuten Trocknungsschäden wurde bereits 2003 der neue Organist konfrontiert. Bei trockener Heizungsluft im Winter lösten sich mehr und mehr die Leimfugen der Holzteile, nachdem der vom Orgelbauer verwendete Zwei-Komponenten-Leim pulverisiert war und so seine Bindekraft verloren hatte. So gingen die Windladen buchstäblich aus dem Leim und auch die Holzpfeifen, die kaum noch einen Laut von sich gaben.

Nach einer vom Organisten gestarteten Spendenaktion konnte im Laufe weniger Jahre der Bau der heutigen neuen Orgel finanziert werden. Das neue Instrument wurde von dem Orgelbauer Harm Dieder Kirschner aus Weener erbaut und am 23. Mai 2008 feierlich eingeweiht. Das Schleifladen-Instrument hat 30 Register auf drei Manualen und Pedal und weist eine romantische Disposition auf. Einige Register wurden aus der Vorgängerorgel von Eule übernommen. Zu den Besonderheiten zählt insbesondere die Clarinette 8' im Hinterwerk, welche in Anlehnung an ein Clarinetten-Register aus der Markoldendorfer Kirche von Furtwängler erbaut wurde. Das Hauptwerk ist vom 2. Manual aus spielbar, das Hinterwerk ist ein Schwellwerk und ist vom 3. Manual aus anspielbar. Das 1. Manual ist als Koppelmanual angelegt. Eine weitere Besonderheit ist das selbständige Kornettwerk, welches an das Hauptwerk (II) und das Koppelwerk (I) gekoppelt werden kann. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch.

(Quelle: Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelische_Inselkirche_%28Norderney%29)

Disposition
erbaut von Harm Dieder Kirschner

I Koppelmanual II Hauptwerk C bis a´´´ Kornettwerk an HW oder KM Hinterwerkwerk C bis a´´´ Pedal C bis f´
  1. Principal 8´ 11. Kornett ab f° 5 fach 12. Quintatön 16´

23. Violon 16´

  2. Bordun 16´
13. Geigenprincipal 8´ 24. Subbaß 16´
  3. Viola da Gamba 8´
14. Salicional 8´

25. Principal 8´

  4. Gedact 8´
15. Lieblich Gedackt 8´

26. Violoncello 8´

  5. Rohrflöte 8´
16. Aeoline 8´

27. Bordun 8´

  6. Octav 4´   17. Octav 4´

28. Octav 4´

 

7. Gedact 4´

  18. Flauto Traverso 4´

29. Posaune 16´

  8. Nasat 2 2/3´  

19. Harmonia 2-3 fach

30. Trompete 8´

  9a. Octav 2´   20. Waldflöte 2´
  9b. Mixtur 4 fach   21. Harmonietrompete 8´  
  10. Trompete 8´   22. Clarinette 8´

Das Hauptwerk hat 790 Pfeifen, davon sind 36 Pfeifen aus Holz, das Kornettwerk hat 205 Pfeifen, das Hinterwerk hat 745 Pfeifen, davon sind 81 Pfeifen aus Holz und das Pedal hat 240 Pfeifen, davon sind 150 Pfeifen aus Holz.

I. Manual: Koppelmanual:
Hinterwerk an Hauptwerk, an Hauptwerk, an Hinterwerk oder an Kornett

Tremulo für Hauptwerk und Kornettwerk
2 Zimbelsterne mit Krallenglocken.

Feste Kombinationstritte:
-Forte
-Piano
-Zungen ab

Pedalkoppel: II/Ped. III/ Ped.
Optoelektronische Kontakte im Koppelmanual als Midi Ausgang.


Mit freundlicher Genehmigung von Harm Dieder Kirschner
Zeichnung: Christoph Brückner
OI-N-29
weiterführende Links:

Webseite Orgelbau Kirschner

Webseite Kirchengemeinde Norderney
Webseite Kirchenmusik Norderney