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Die Orgel der Schlosskirche St. Philippus und Jakobus Schleiden

Die Geschichte der Orgel
Die Disposition
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Die Geschichte der Orgel

Die Orgel der Schleidener Schlosskirche stellt ein beeindruckendes Zeugnis rheinischer Orgelbaukunst der Barockzeit dar. Dennoch lassen sich Erbauer und Entstehungsjahr dieser Orgel nicht beweisen. Anhaltspunkte dafür, dass dieses Juwel von Christian Ludwig König (dem Sohn des Balthasar König, der 1727 die große Orgel in der Steinfelder Basilika erbaute) um das Jahr 1770 geschaffen wurde, gibt es mehrere.

Im Jahr 1954 wurde bei der Innenrestaurierung der Schleidener Schlosskirche über dem Chorbogen die Inschrift „Renovatum 1760“ freigelegt. Damit liegt die Vermutung nahe, dass bei der Renovierung und Umgestaltung der Kirche auch eine neue Orgel angeschafft wurde.

Mit Jahreszahlen von 1724 und 1750 versehene Papierstücke (vermutlich Altpapier) fanden Verwendung beim Bau dieser neuen Orgel.
Die große Orgel der Stephenskerk in Nijmegen, die Christian Ludwig König 1773 erbaute, weist viele Eigenheiten auf, die auch auf die Schleidener König-Orgel zutreffen, zum Beispiel Pfeifengravuren, deren Schreibweise und Buchstaben identisch sind. So kann man wohl davon ausgehen, dass Christian Ludwig König wirklich der Erbauer der Schleidener Orgel ist.

Auch das Orgelgehäuse wirft die Frage auf, wer es wann geschaffen hat. Sicher anzunehmen ist, dass dieses aus dem Umfeld der Aachener Architekten Johann Joseph oder Jakob Couven stammt.

Im Jahr 1865 wird die Orgel von der Firma Gebrüder Müller, Reifferscheid, um vier Pedalregister erweitert. Nachfolgende Veränderungen erfolgen 1899, 1946 und 1955/56.

1987/88 unterzieht die Orgelbaufirma Weimbs, Hellenthal, die Orgel einer erneuten grundlegenden Restaurierung mit dem Ziel, die Veränderungen der vorherigen Arbeiten dahingehend rückgängig zu machen, dass eine neue Spielanlage samt Spiel- und Registertraktur entsteht, die sich am Vorbild des 18. Jahrhunderts orientiert. Die Disposition der Orgel gibt den originalen Zustand von 1770 wieder, mit der Einschränkung eines erweiterten Pedals sowie dreier rekonstruierter Register in den Manualwerken.

Autor: Andreas Warler

Disposition

I Rückpositiv C-d3 II Hauptwerk C-d3 Pedal C-f1
Hollpfeif 8‘ 1770 Bordun 16‘ 1770 Violon 16‘ 1865
Flaut traver 8‘ D 1770 Principal 8‘ 1770 Subbaß 16‘ 1956
Prinzipal 4‘ 1770 Gemshorn 8‘ 1770 Octavbaß 8‘ 1923
Flaut dous 4‘ 1770 Hollpfeif 8‘ 1770 Gedacktbaß 8‘ 1988
Superoctav 2‘ 1770 Octav 4‘ 1770 Choralbaß 4‘ 1947
Quint 1 1/3‘ 1770 Flaut 4‘ 1988 Bombart 16‘ 1988
Mixtur 3f 2/3‘ 1770 Quint 3‘ 1770 Trompet 8‘ 1988
Carillon 3f 4‘ D 1770 Superoctav 2‘ 1770  
Hautbois 8‘ D 1770 Terz 1 3/5‘ 1770  
Vox humana 8‘ 1770 Mixtur 4f 1‘ 1770  
Tremulant 1988  Cornet 4f 4‘ D 1770  
  Trompet 8‘ B/D 1988  
  Clarin 4‘ B 1988  

Koppeln: HW/Ped, RP/Ped, RP/HW

Anzahl der Pfeifen: 1702
Temperierung: Kirnberger II, 463,27 Hz für a1 bei 18 °C




Kontakt

GdG Hellenthal-Schleiden
Pfarrbüro Schleiden
Vorburg 5
53937 Schleiden

Telefon: 02445 3218 02445 5663
E-Mail: stphilippusundjakobus.schleiden(at)bistum-aachen.de


mit freundlicher Genehmigung der Kirchengemeinde (A. Warler)
Foto: Andreas Warler
OI-H-69
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