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Die Orgel der Neuapostolischen Kirche Steinheim (Murr)

Disposition
Konzeption
Disposition

erbaut 1974 von Klaus Becker, Kupfermühle
umgesetzt 2020 durch Andreas Schmutz, Römerstein, Donnstetten (Fertigstellung 08.05.2020)

I Hauptwerk II Brustwerk Pedal
Spitzflöte 8' Gedeckt 8' Subbaß 16'
Prinzipal 4' Rohrflöte 4'  
Gemshorn 2' Prinzipal 2'  
Quinte 1 1/3' Sesquialter 2fach  
  Tremulant  

Koppeln: II/I; I/P; II/P
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Konzeption

Die Orgel wurde 1974 von Klaus Becker, Kupfermühle, für die Friedenskirche in Eutin-Neudorf gebaut. Sie stand dort auf der rückwärtigen Empore bis zur Stillegung und zum Umbau der Kirche in ein kirchliches Archiv. Das Instrument erhielt nach dem Vorbild des klassischen Orgelbaus eine rein mechanische Traktur und Schleifladen, sowie den barocken Aufbau im selbsttragenden Gehäuse mit einem helleren Brustwerk im Untergehäuse und einem kräftigen Hauptwerk mit Pedal im Obergehäuse. Zeittypisch waren die Traktur aus Aluminium und an einzelnen Stellen die Verwendung von Kunststoffen. Bei der Umsetzung in die Neuapostolische Kirche Steinheim/Murr wurden diese Bauteile weitgehend ersetzt. Eine Besonderheit sind die konischen Prospektpfeifen aus der Spitzflöte, die den hohen schlanken Aufbau des Gehäuses noch unterstreichen.
Die Orgel steht in Steinheim nun vorne seitlich des Altars und fügt sich mit der farblichen Fassung des Gehäuses und der Schleier gut in das Raumkonzept der Kirche ein.

Bei der klanglichen Überarbeitung zeigt sich, daß das Hauptwerk insgesamt im Kirchenraum viel zu kräftig war. Das Hauptwerk stand mit dem Pedal auf 60 mm WS, das Brustwerk auf 56 mm. Der Winddruck in Hauptwerk und Pedal wurde auf 50 mm herabgesetzt. Durch die zeittypische Intonation auf offenem Fuß war dieses ohne zu umfangreiche Umintonation möglich, alle Pfeifen sprechen weiter gut an.

Die Spitzflöte bildet zusammen mit dem Prinzipal 4' die klangliche Grundlage für die gesamte Orgel, gleichzeitig konnte durch die Winddruckveränderung die Balance so gestaltet werden, daß sie Begleitung für das Brustwerk aber auch Solostimme, begleitet in sich oder durch das Gedeckt, sein kann. Ihr charakteristischer Klang und die barocke Ansprache blieben so weit möglich erhalten. Gemshorn und Quinte ergeben eine Kleinmixtur und können doch einzeln mit 8' oder 4' auch solistisch eingesetzt werden. Das Brustwerk mit dem zerlegten Cornett bleibt der barocken Konzeption entsprechend das hellere Werk, das über die Manualkoppel dem Hauptwerk noch Kraft und Farbe hinzufügen kann.

Autor: Andreas Ostheimer




mit freundlicher Genehmigung von Andreas Ostheimer
Fotos: Andreas Ostheimer
OI-S-110