»BACH & BEETHOVEN. WAHRE KUNST BLEIBT UNVERGÄNGLICH«:
Bach-Museum Leipzig präsentiert vom 14. Mai bis zum 18. Oktober 2020 die Sonderausstellung zum Beethoven-Jahr und bereitet damit die schrittweise Öffnung des Museums vor
Heute gehören Johann Sebastian Bach und Ludwig van Beethoven zu den
bekanntesten Komponisten weltweit. Doch wie kam es dazu, dass gerade
diese Komponisten und ihre Werke zu »Klassikern« wurden? Die wichtige
Rolle, die die Musikstadt Leipzig in diesem Prozess spielte, steht im
Mittelpunkt der Kabinettausstellung »Bach & Beethoven. Wahre Kunst bleibt
unvergänglich«. Die Sonderausstellung zum Beethoven-Jubiläum ist ab dem
14. Mai 2020 im Bach-Museum Leipzig zu sehen.
Aufgrund der COVID-19-Pandemie musste die Eröffnung um sieben Wochen verschoben werden. Die
Dauerausstellung des Museums bleibt zunächst noch geschlossen.
Die Musik Bachs prägte Ludwig van Beethovens Schaffen so grundlegend wie bei
kaum einem anderen Komponisten. Sie inspirierte ihn zur Entwicklung seiner
motivischen Arbeit, zu einem neuen Umgang mit der Harmonik und einer
radikalen Steigerung des Ausdrucks. Beethoven studierte ein Leben lang Bachs
kunstvolle Kompositionsweise und fertigte Notenabschriften sowie
Bearbeitungen von Bachs Werken an. Bachs Einfluss ist in vielen Werken
Beethovens hörbar, besonders aber in den späten Klaviersonaten und
Streichquartetten sowie in seiner berühmten Missa solemnis.
Doch wie kam es, dass Beethoven und Bach heute zu den bedeutendsten
Komponisten weltweit gehören, ihre Werke zu »Klassikern« wurden?
Entscheidende Impulse gingen von der 1798 gegründeten Allgemeinen
musikalischen Zeitung (AMZ) aus. Beethovens Musik galt seinen Zeitgenossen
zunächst als unverständlich, radikal und verstörend. Die AMZ vermittelte ihren
Lesern im gesamten deutschsprachigen Raum tiefe Einblicke in Beethovens
Schaffen und förderte das Verständnis seiner Musik. Autoren wie E. T. A.
Hoffmann deuteten die von der Oper dominierte Musikgeschichte zu einer
Geschichte der Instrumentalmusik um, mit Bach als Anfang und Beethoven als
Ziel. Erstmals etablierte sich ein »Kanon der klassischen Meisterwerke«, in dem
auch Haydn und Mozart ihren Platz fanden.
Die Ausstellung veranschaulicht die wachsende Bedeutung von Beethoven und
Bach am Beispiel der Musikstadt Leipzig. Zu den kostbaren
Ausstellungsstücken gehören autographe Briefe und Notenhandschriften von
Ludwig van Beethoven sowie sein Originalvertrag mit dem Leipziger Verlag
Breitkopf & Härtel. Frühe Notenausgaben Bachs und Beethovens, Gewandhausprogramme,
Prüfungsprotokolle des Konservatoriums, Grafiken und Porträts
sowie ein Pianino von 1837 beleuchten das reiche Musikleben des Leipziger
Bürgertum. Zahlreiche Musikbeispiele, eingesprochene Zitate und eine
Medienstation laden dazu ein, tief in die faszinierenden Welten der
Komponisten und ihrer Wirkung einzutauchen.
Prof. Dr. Dr. h. c. Peter Wollny, Direktor des Bach-Archivs Leipzig:
»Die Ausstellung zeigt mit eindrucksvollen Exponaten, dass die mit Beethoven
einsetzende Etablierung des ›Klassischen Kanons‹ auch Bach zu seinem
gebührenden Platz in der Musikgeschichte verhalf. Die Bereitschaft des
biedermeierlichen Publikums, sich auf die schwierige Musik Beethovens
einzulassen, befähigte es in der Folge dazu, die längst fremd gewordenen Klänge
und komplizierten polyphonen Gewebe des alten Bach zu verstehen und zu
genießen – und den von Vielen längst vergessenen Meister in die Reihe der ›Klassiker der Tonkunst‹ einzureihen.«
Die Kabinettausstellung »Bach & Beethoven. Wahre Kunst bleibt unvergänglich« ist ab dem 14. Mai dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt
kostet 8 Euro, das Ticket ermöglicht zudem einen Besuch der Dauerausstellung
des Bach-Museum Leipzig, sobald diese wieder geöffnet hat. Um die
Abstandsregeln einzuhalten, können maximal 5 Personen gleichzeitig die
Ausstellung besuchen. Wir empfehlen, sich telefonisch anzumelden, um
Wartezeiten zu umgehen (Tel. 0341/9137-202 oder -207). Für den Besuch der
Ausstellung ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes verpflichtend, das
Museum stellt Händedesinfektionsmittel zur Verfügung. Die Hörstationen
wurden aus Gründen des Hygieneschutzes für die Nutzung mit eigenen
Kopfhörern (3,5 mm Klinke) ausgestattet. Im Museumsshop können die Gäste
zudem einfache In-Ohr-Kopfhörer mit Kabel erwerben.
Die Ausstellung »Bach & Beethoven. Wahre Kunst bleibt unvergänglich« wurde
im Rahmen des Beethoven-Jubiläums von der Beauftragten der
Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert. Das Bach-Archiv wird
gefördert von der Stadt Leipzig, von der Beauftragten der Bundesregierung für
Kultur und Medien und mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des
vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
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