Orgelmatinée Musik und Texte
Orgelmusik zur Apokalypse
Die "Apokalypse" ist das Motto der Orgelmatinée, die am Sonntag, den 14. November 2021, um 11.30 Uhr, in der Matthäuskirche am Sendlinger-Tor-Platz stattfindet. Auf dem Programm stehen überwiegend zeitgenössische Werke, die von den merkwürdigen Bildwelten der Offenbarung des Johannes inspiriert sind.
So ganz unvorbereitet konfrontiert Armin Becker seine Zuhörer allerdings nicht mit den Klangwelten des 20. Jahrhunderts: zunächst erklingt Johann Sebastian Bachs gravitätische Fantasia in c-moll BWV 562, deren harmonisch komplizierte Fünfstimmigkeit auf manchen seiner Zeitgenossen kaum weniger irritierend gewirkt haben mag, als die sogenannte "Neue Musik" auf heutige Zuhörer. Darauf folgt ein Klassiker der Moderne: Olivier Messiaen. In "Les eaux de la Grâce" aus dem 1939 entstandenen Zyklus "Les Corps glorieux", die "Sieben kurze Visionen vom Leben der Auferstandenen" umfassen, vertont Messiaen mit Bezug auf einen Vers aus der Apokalypse das Bild des Lammes, das die Auserwählten zu den Wassern des Lebens führt. Der 1956 in Paris geborene Thierry Pallesco, der sich seit 1999 vorrangig dem Komponieren widmet, lässt sich vom Bild der Frau in der Apokalypse zu seinem Werk "La Femme de l´Apocalypse" inspirieren und schreibt mit dieser furiosen Komposition souverän die Tradition der französischen Toccata mit zeitgenössischen, bis an die Grenze zur Atonalität reichenden Mitteln fort. Am Schluss des Programms steht das, was auch das große Mosaik im Altarraum der Matthäuskirche zeigt: das neue Jerusalem. "La Cité céleste" nennt der 1936 in Genf geborene Schweizer Lionel Rogg seine kurze Impression, die aus einem sich gewaltig auftürmenden Crescendo besteht.
Die Texte liest Pfr. Dr. Norbert Roth, der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Die pandemiebedingten Abstands- und Hygieneregeln sind einzuhalten. |