Das Klangjuwel der Eifel
60 Jahre Klais-Orgel der Abteikirche Himmerod
Die Abteikirche von Himmerod ist ein ebenso lichtumbauter wie lichtdurchfluteter Raum von erhaben-gewaltiger Größe, zisterziensisch klar und schlicht, ein in Stein gemauerter, kathedraler Klangraum mit überwältigender Akustik, unverkennbar, ja singulär. Akustisch gesehen ist der Eifel-Dom weniger ein Raum des gesprochenen Wortes, als vielmehr ein Raum des Gesangs, ein Raum der Töne und Klänge. Eben diese Hülle birgt eines der außergewöhnlichsten Instrumente, ein wahres Meisterwerk der Orgelbaukunst, das bis heute mit seinem spezifischen „Himmeroder Klang“ die Menschen magisch zu berühren vermag.
Die imposante Orgel der Abteikirche Himmerod ist zweifelsohne ein besonderes Klangjuwel der Eifel. Erbaut 1962 von der renommierten Bonner Firma Johannes Klais Orgelbau, gilt dieses Instrument bis heute als ein Meisterwerk des deutschen Orgelbaus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Orgel von Himmerod darf man ohne Übertreibung als gelungenen Wurf von zeitloser Gültigkeit bezeichnen, als ein Werk, in dem höchste technische Handwerkskunst und ästhetisch feinsinniges Klanggespür künstlerisch auf vollkommene Weise miteinander verwoben sind.
Die Besonderheit, die unvergleichliche Charakteristik der Himmeroder Orgel in Worte zu fassen, kann indes nicht wirklich gelingen. Da ist eine profunde, raumfassende Erdung ohne jede Schwere, aber auch eine brillante, lichte Klarheit ohne schneidende Schärfe. Stets aber umhüllt den Hörer eine noble, mitunter etwas zurückhaltende, stets aber samtweiche Fülle von anschmiegsamer Wärme. Kurzum: ein erlesener Klang, der zu berühren, und in der Berührung zu bewegen vermag.
Letzteres ist es denn auch, was den Himmeroder Orgelsommer zu einer über die Grenzen der Region hinaus vielbeachteten Konzertreihe mit ausgeprägt eigenem Profil gemacht hat. Freilich genügt selbst das beste Instrument allein nicht, um die Kirche zu einem Konzert zu füllen. Ebenso wichtig sind gute, auf Raum, Instrument und Zuhörer abgestimmte Programme, und natürlich Musikerinnen und Musiker, die es intuitiv verstehen, mittels der Musik mit ihrem Publikum zu kommunizieren und ihnen gleichsam „himmlische Räume“ zu eröffnen.
Nach zweijähriger, pandemiebedingter Orgelsommer-Pause wollen wir in Kürze wieder an die erfolgreiche Konzerttradition anknüpfen, und wie in den Jahren zuvor werden auch wieder etliche namhafte britische Kathedralorganisten – eine der Besonderheiten des Himmeroder Orgelsommers - mit dabei sein.
Terminüberblick:
3. Juli 2022 - Juan Paradell Solé, Rom/Vatikan
17. Juli 2022 – Adrian Bawtree, Canterbury Cathedral (ab 1. September Director of Music, Rochester Cathedral)
31. Juli 2022 - Prof. Johannes Geffert, Köln
14. August 2022 - Peter Holder, Westminster Abbey, London
28. August 2022 - Simon Johnson, Master of Music, Westminster Cathedral, London
11. September 2022 (Deutschen Orgeltag) - Hansjörg Albrecht, München
Konzertbeginn: Jeweils 15 Uhr; Eintritt frei!
Nähere Informationen zu den Konzerten unter: www.abteihimmerod.de |
