Chor und Orgel(n) - Jahreskonzert in der Gedächtniskirche Speyer
Zu ihrem diesjährigen Jahreskonzert lädt die Speyerer Kantorei unter Leitung von KMD Robert Sattelberger am Sonntag, dem 12. November um 18 Uhr in die Gedächtniskirche Speyer ein.
Es erklingt diesmal nicht ein großes Orchesterwerk, vielmehr sind verschiedene Werke für Chor und Orgel(n) zu hören. Dazu steht die neue Chororgel der Firma Klais aus dem Jahr 2021 bereit, und ihre facettenreiche Eignung als Begleitinstrument zeigen kann. Als wichtiger und erfahrener Begleiter konnte Domorganist Markus Eichenlaub gewonnen werden, ein Glücksfall. Bei Kyrie und Gloria aus Louis Viernes „messe solennelle“ tritt dann sogar noch die große Kleuker-Orgel von 1979 hinzu, gespielt von Elmar Werel, Organist an St. Josef und Schüler Eichenlaubs. Dieses Werk ist gleichzeitig eine Reminiszens an Viernes eigenes Orgelkonzert vor 101 Jahren in der Gedächtniskirche, im April 1922.
Dann geht es im Programm chronologisch weiter mit Johann Sebastian Bachs Motette „Jesu, meine Freude“, eine Herausforderung für jeden Chor, die Orgel ist als Continuoinstrument gefragt.
Das ursprünglisch in Englisch komponiert Anthem „Hör mein Bitten“, komponiert 1847 in viktorianischer Zeit, benötigt eine Sopran-Solistin, die im Wechsel mit dem Chor agiert. Es singt die bekannte Speyerer Sopranistin Pia Knoll. Mit Peteris Vasks „Dona nobis pacem“ aus dem Jahr 1996 wagt die Kantorei den Sprung in die musikalische Moderne und setzt gleichzeitig eine immerwährende Friedensbitte in aktuell unfriedlichen Zeiten. Der estnische Komponist Vask steht in der Tradition von Arvo Pärt und hat ein sehr meditatives, ausdrucksstarkes Stück komponiert.
Der Schlußpunkt des Konzertes ist dann dem Jubilar dieses Jahres gewidmet: Max Reger, vor 150 Jahren geboren. Seine Musik aus der Jahrhundertwende geht bis an die Grenzen der Tonalität, aber auch der Dynamik und ist wie geschaffen für den Raum Gedächtniskirche. In seiner Choralkantate „O Haupt voll Blut und Wunden“ treten zu der Sopranistin und dem Chor noch Violine (Peter Jutz) und Oboe (Bernhard Messmer) hinzu, die den Stimmungsgehalt des Textes immer wieder ausdeuten. Kantorei, Organist, Sopranistin und Instrumente in dynamische Balance zu bringen, ist eine große Herausforderung. Als Höhepunkt
verlangt Reger dann das Mitsingen der Gemeinde bei den letzten beiden Strophen des Liedes „O Haupt voll Blut und Wunden“.
Das etwa 70-minütige Konzert steht inhaltlich ganz im Zeichen des Kirchenjahres-Ende mit Tod und Ewigkeit und möchte ein Zeichen des Friedens setzen. Karten zu 20€/10€ sind im Vorverkauf erhältlich beim Capella-Verlag, sowie am Konzertabend ab 17h an der Abendkasse, es ergeht herzliche Einladung. |