Tönender Orgelkosmos
Festwochenende zur Einweihung der neuen Konzertorgel im Musikgymnasium Schloss Belvedere
Durch einen großen Orgel-Neubau ist der „Orgelkosmos Musikgymnasium Schloss Belvedere“ nun komplett. Das Musikgymnasium als Hochbegabtenzentrum der Weimarer Musikhochschule feiert die Einweihung des neuen Instruments mit einem Festwochenende am 1. und 2. November.
Die dreimanualige Orgel mit ihren 22 klingenden Registern wurde von der Firma Dlabal und Mettler im Konzertsaal der Schule erbaut. Just in diesen Tagen wird die Intonation der Orgel durch Orgelbaumeister Boris Mettler und den Weimarer Orgelprofessor Martin Sturm abgeschlossen.
Das Festwochenende steht unter der Schirmherrschaft von Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt und wird am Samstag, 1. November um 16:00 Uhr im Konzertsaal mit einem Festakt eröffnet. Neben Grußworten u. a. von Thüringens Bildungsminister Christian Tischner und der großzügigen Stifterin des Orgelkosmos, Brigitte Seebacher, bildet die Musik den Mittelpunkt.
Es singt der Chor des Musikgymnasiums unter der Leitung von Marian Grosew – und Belvederer Orgelschüler*innen der Klasse von Prof. Martin Sturm bringen die neue Orgel mit Werken von Bach und Dupré zum Klingen.
Am Abend des 1. November folgt um 19:30 Uhr im Konzertsaal ein Festkonzert, bei dem neben Chor und Orgelschüler*innen auch das Orchester des Musikgymnasiums unter Joan Pagès Valls sowie die Organisten Martin Sturm, Nicolo Procaccini und Kilian Homburg mitwirken. Auf dem abwechslungsreichen Programm stehen Werke u. a. von Johann Sebastian Bach, Johannes Brahms, Francis Poulenc und Josef Gabriel Rheinberger.
Abgerundet wird das Festwochenende am Sonntag, 2. November um 14:00 sowie 15:00 Uhr mit kurzen Orgelkonzerten für Kinder, gefolgt von einer Orgelsoiree um 17:00 Uhr an der neuen Konzertorgel. Martin Sturm interpretiert hier Werke von Bach, Pachelbel und Reger – und wird auch improvisieren.
In der neuen Orgel sind insgesamt 1.586 Pfeifen verbaut, davon 1.162 Metallpfeifen, 266 Holzpfeifen und 158 Zungenpfeifen. Der mobile Spieltisch mit seinen drei Manualen und dem Pedal kann im Saal an jeder beliebigen Stelle stehen. 20 der 22 Orgelregister lassen sich aufgrund der elektronischen Steuerung den Manualen und dem Pedal frei zuordnen. In der Prospektgestaltung der Orgel zeigen sich sowohl die Formensprache der Saalarchitektur als auch das Azurblau der Saaldecke.
Das Musikgymnasium Schloss Belvedere bietet nun herausragende Bedingungen für das Erlernen des Orgelspiels auf höchstem künstlerischem Niveau. Neben der Konzertorgel von Dlabal und Mettler stehen den Schüler*innen drei weitere hochkarätige Instrumente zur Verfügung.
Im Konzertsaal befinden sich zusätzlich eine zweimanualige Walcker-Orgel (1877) und ein dreimanualiges Orgelharmonium der Firma Kotykiewicz (ca. 1900). Zudem steht im Chorsaal des Musikgymnasiums eine zweimanualige Ott-Orgel (1968), die den „Orgelkosmos Musikgymnasium Schloss Belvedere“ komplettiert.
Von der Schleiflade über die Kegellade bis hin zur modernsten elektrischen Traktur lassen sich im Musikgymnasium somit verschiedenste Bau- und Spielweisen vom Barock über die Romantik bis in die Gegenwart erleben und erlernen. Das klangliche Konzept führt Jahrhunderte von Orgelgeschichte auf engstem Raum zusammen und fügt sich nahtlos in die weltweit bedeutsame Mitteldeutsche Orgellandschaft ein.
 Links im Bild zu sehen ist der azurblaue Prospekt des Orgelneubaus von Dlabal und Mettler und im Hintergrund die Walcker-Orgel von 1877. Unten im Saal steht der mobile Spieltisch des Orgelneubaus. Foto: Gerold Herzog
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