„Orgel des Monats April 2025" in Aufkirchen
„Zur Ehre Gottes und vieler Generationen“
Die Orgel in der St. Johanniskirche im bayerischen Aufkirchen ist 362 Jahre alt. Damit sie wieder klingt wie im Jahr 1663 konzipiert, wird sie in diesem Frühling saniert. Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründete Stiftung Orgelklang fördert das Projekt ihrer „Orgel des Monats April 2025“. Dank einer Projektspende des örtlichen Fördervereins in Höhe von 140.000 Euro kann die Stiftung 145.000 Euro zur Verfügung stellen.
Wer das Instrument mit dem prächtigen, barocken Prospekt schuf, ist nicht bekannt. Überliefert ist aber, dass es für das örtliche Dominikanerkloster gedacht war. Nach der Säkularisierung des Klosters Anfang des 19. Jahrhunderts stand das Instrument zum Verkauf. Ein Schlachtermeister aus Aufkirchen erstand die Orgel, die so im Jahr 1816 nach St. Johannis gelangte und dort ihren Platz im Westgiebel – dem Altar gegenüber – einnahm.
Derzeit befindet sich das Instrument in der Werkstatt des Orgelbauers, der die Front, die historische Oberwerkswindlade und das Pfeifenwerk umfassend instand setzen wird. Rund 400.000 Euro werden dafür nötig sein. Spenden dafür sammelt der Förderverein zum Beispiel mithilfe von „Orgelwein“, den ein regionaler Weinhändler zur Verfügung stellt. Die Bereitschaft für Spenden und Aktionen ist „außerordentlich hoch“, sagt Rainer Schülein, stellvertretender Vorsitzender des Vereins. In wenigen Tagen beginnt die Aktion der „Pfarr-Säue“: Drei Schweine werden im Pfarrgarten von St. Johannis Einzug halten. Wenn sie im November geschlachtet werden, wird ihr Fleisch aber nicht verkauft, sondern verlost. „Lose gibt es, solang die Schweine wachsen.“ Die Nachbargemeinde hat es vorgemacht: 16.000 Euro hätten die dortigen „Pfarr-Säue“ in die Sanierungskasse gebracht, berichtet Schülein.
Wann genau die Orgel nach St. Johannis zurückkehrt, ist noch nicht ausgemacht. Fest steht aber, dass alle Gemeindemitglieder sich sehr darauf freuen. „Das Instrument ist ein wichtiger Bestandteil der Identität der Gemeinde“, so Rainer Schülein. Auf der Website des Vereins ist das Ziel aller Arbeiten entsprechend beschrieben: Die Orgel möge die Kirche künftig wieder mit ihrem „majestätischen Klang“ erfüllen – „zur Ehre Gottes und zur Freude vieler Generationen“.
Die Stiftung Orgelklang der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) präsentiert in jedem Monat eine „Orgel des Monats“. In diesem Jahr fördert sie 19 Projekte in einem Gesamtumfang von 60.000 Euro. Seit 2010 hat sie 300 Förderzusagen mehr als 1,6 Millionen Euro gegeben (bzw. gut 2,4 Millionen Euro inkl. Projektspenden). Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.stiftung-orgelklang.de. |