Fortführung des Erzgebirgischen Orgelsommers am 27. Juli in Eppendorf Magdeburger Domkantor Christian Otto spielt auf der Goethel-Orgel von 1865
Am 27. Juli 2025 wird der Erzgebirgische Orgelsommer mit seinem dritten Konzert in der Dorfkirche von Eppendorf fortgesetzt. Um 16:00 Uhr gibt es eine informative Orgelführung mit dem Magdeburger Domkantor Christian Otto, bei der er die Orgel von Christian Friedrich Goethel von 1865 vorstellt. Um 17:00 Uhr lädt er zum Konzert ein. Zwischen Führung und Konzert bietet die Kirchgemeinde Kaffee und Kuchen an. Der Eintritt ist frei.
Christian Otto ist in der Gemeinde kein Unbekannter, war er doch vor seinem Kirchenmusikstudium eine Zeitlang in Eppendorf angestellt. Nach Stationen in Leipzig und Weimar ist er aktuell als Domkantor und Domorganist in Magdeburg tätig. Er hat inzwischen zahlreiche CDs eingespielt und geht einer regen Konzerttätigkeit nach.
In Eppendorf spielt Christian Otto, der Orgel entsprechend, ein romantisches Programm. So, wie die Orgelbauer Silbermann verehrten, orientierten sich die Musiker der Romantik häufig an Bach. Liszts großes Werk über die Tonfolge „B-A-C-H“ steht am Schluss des Konzerts. Es gehört zu den unbestrittenen Höhepunkten der romantischen Orgelliteratur und ist eine monumentale Hommage an den großen Barockmeister. Mit seinem Programm bringt Otto die Klangfülle der Eppendorfer Orgel zur Geltung.
Die Goethel-Orgel von 1865
Christian Friedrich Goethel (1804–1873) stammte aus einer Borstendorfer Instrumentenbauerfamilie und gehört zu den erzgebirgischen Orgelbauern des 19. Jahrhunderts, die eine tiefe Verehrung für Gottfried Silbermann hegten. Er erlernte den Orgelbau rein autodidaktisch, allein durch das Studium Silbermann’scher Instrumente, und erreichte höchste handwerkliche und klangliche Qualität. Kirche und Orgel in Eppendorf entstanden zeitgleich und bilden eine einzigartige stilistische Einheit. Für die ungewöhnlich große Kirche mit hervorragender Akustik schuf Goethel sein größtes Instrument.
Erzgebirgischer Orgelsommer – musikalisch vernetzen und Raum für Begegnungen schaffen
Nach den beiden Konzerten in Zöblitz (28. Juni) und Pfaffroda (12. Juli) findet der 5. Erzgebirgische Orgelsommer noch bis zum 16. August in den Kirchen von Eppendorf, Cämmerswalde und Nassau statt. Während des Orgelsommers erklingen neben drei Orgeln von Gottfried Silbermann auch Instrumente von Adam Gottfried Oehme (Cämmerswalde), Silbermann-Schüler und -Werkstattnachfolger, und von Christian Friedrich Goethel (Eppendorf), dem Verehrer Silbermannscher Orgelbaukunst aus dem 19. Jahrhundert.
Der Erzgebirgische Orgelsommer wird von der Gottfried-Silbermann-Gesellschaft e. V. in Zusammenarbeit mit den örtlichen Kirchgemeinden veranstaltet. Äußerst wichtiges Anliegen der Organisatoren ist zum einen die Wertschätzung der historisch-wertvollen Instrumente Gottfried Silbermanns und seiner Schüler. Zum anderen geht es insbesondere darum, mit dieser Konzertreihe auch die kleineren Orte im Erzgebirge mit ihrer Kooperation zu unterstützen und das Zusammengehörigkeitsgefühl in der ganzen Region zu stärken. Das Publikum darf sich auf sommerliche Konzerte in einer der schönsten Orgellandschaften der Welt freuen.
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