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Die Orgel in St. Jakobi Wietzendorf

Informationen zur Orgel
Disposition 1867

Disposition 1967
Informationen zur Orgel

Wann die erste Orgel in Wietzendorf erbaut wurde, ist nicht bekannt. Jedoch muss es in der Wietzendorfer Kirche spätestens im 16. Jahrhundert eine Orgel gegeben haben, denn 1538 wird in den Kirchenrechnungen ein (neu angeschaffter oder reparierter) Orgelbalg erwähnt, und schon zwei Jahre zuvor hatte ein Bälgetreter auf der Gehaltsliste der Kirchengemeinde gestanden.
Eine weitere Nachricht stammt aus dem Jahre 1603: Damals wurde die "alte Orgel" vom Buxtehuder Orgelbauer Anthonius Nözken (oder Nözkey) repariert.

Die jetzige Orgel in der St-Jakobi-Kirche stammt aus dem Jahr 1867. Den erhaltenen Unterlagen zufolge ist sie ein Werk der Orgelbauerfamlie Engelhardt aus Herzberg am Harz. Im Februar 1866 war sie noch vom Orgelbaumeister Johann Andreas Engelhardt konzipiert worden, der mit seinen Instrumenten im 19. Jahrhundert die Orgellandschaft vor dem westlichen Harz geprägt hatte. Nachdem er 1866 verstorben war, übernahm sein Sohn Gustav Carl die väterliche Werkstatt und baute die Wietzendorfer Orgel nach dem Dispositionsplan seines Vaters.
Die Gründe für den Wietzendorfer Neubau sind nicht überliefert, jedoch wird in den erhaltenen Unterlagen deutlich, dass die Vorgänger-Orgel von 1748 im 19. Jahrhundert mehr als einmal stark reapraturbedürftig war; jedoch hatte sie dann in den Jahren 1829 und 1853 noch einmal eine gründliche Reparatur erfahren.

Die Engelhardt-Orgel ist als Schleifladenorgel mit mechanischer Traktur konzipiert. Insgesamt befinden sich in der Orgel 1049 klingende Pfeifen, die auf drei Orgelwerke verteilt sind. Mit ihrer Disposition entsprach die Wieztendorfer Orgel dem im 19. Jahrhundert vorherrschenden romantischen Klangideal.

Nachdem die originale Dipsoition im Lauf der Zeit schon einige Veränderungen erfahren hatte, wurde sie 1967 bei der großen Orgelrestaurierung zur Hundertjahrfeier der Orgel grundlegend geändert.

Seit 1958 wird die Luftzufuhr der Orgel durch eine elektrische Gebläseanlage (Magazin-Balg) sichergestellt. Sie befindet sich auf einer Plattform im nordwestlichen Treppenraum der Kirche. Vor Einbau dieser Anlage hatte ein Bälgetreter für die nötige Luft zu sorgen.

Der Prospekt der Orgel stammt noch aus der alten Kirche und ist geprägt von der Neugotik, als einem Baustil, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als besonders "kirchlich" galt. Der Orgelprospekt besteht aus Holzwerk und zeigt insgesamt 47 Zierpfeifen. Interessant ist, dass die Giebelarchitektur des Prospektes mit Elementen der Altararchitektur kombiniert wurde.
Disposition 1867
erbaut 1867 von Gustav Carl Engelhardt

Hauptwerk I Oberwerk II Pedal
Prinzipal 8' Geigenprinzipal 8' Subbass 16'
Bordun 16' Doppelflöte 8' Prinzipalbass 8'
Gedackt 8' Viola da Gamba 8' Bordun 8'
Oktave 4' Rohrflöte 4' Oktave 4'
Flöte 4' Posaune 16'
Oktave 2'
Mixtur 3fach2'
Trompete 8'

Koppeln: I/P; II/P; II/I
Disposition 1967
verändert von Orgelbau Hoffmann (Betheln bei Gronau)


Hauptwerk I Oberwerk II Pedal
Quintade 16' Gedackt 8' Subbass 16'
Principal 8' Rohrflöte 4' Oktave 8'
Rohrflöte 8' Waldflöte 2' Bordun 8'
Oktave 4' Scharff 3fach 2/3' Oktave 4'
Spitzflöte 4' Mixtur 3fach 2'
Nasat 2 2/3'
Oktave 2'
Mixtur 4fach 1 1/3'

Koppeln: I/P; II/P; II/I


Mit freundlicher Genehmigung der Kirchengemeinde
Quelle der Informationen zur Orgel und der Disposition: "Haus voller Himmel"
OI-W-60
weiterführende Links:

Webseite St. Jakobi Wietzendorf