Mecklenburg-Sequenzen
Komponist: Meinhold, Wieland
Verlag: Daniel Kunert
Strelitziade und Pourrerika heißen die beiden kurzen Kompositionen, die der weitgereiste Konzertorganist Wieland Meinhold unter dem Titel Mecklenburg-Sequenzen veröffentlichte.
Lässt sich Strelitz tatsächlich im Osten Mecklenburgs verorten, so dürfte Pourrerika einer Dame gewidmet und daher geografisch kaum zu definieren sein. Überhaupt bleibt der vom Titel her zu erwartende Bezug zu Mecklenburg unklar, auch Sequenzen (jedenfalls musikalische) sucht man vergeblich. Die freitonale, dissonanzenfreudige Musiksprache der beiden Stücke lässt aufhorchen. Beide Sätze können wahlweise auf dem Klavier oder der Orgel gespielt werden und kommen daher mit zwei Noten-Systemen aus, was auf einen mehr fakultativen Pedalgebrauch schließen lässt. Bei der Darstellung des zweiten Satzes auf der Orgel werden dem Organisten allerdings einige Tricks abverlangt, denn weder Kontra-B noch c4 sind auf der Orgel so ohne weiteres realisierbar.
Fazit: Zwei originelle Kompositionen, die ein Konzertprogramm durch eine willkommene, neue Farbe bereichern können.
Klemens Schnorr - für www.orgel-information.de
Februar 2020 / Mai 2020
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