- Startseite - Rezensionen - Strungk / Mohrhardt

Der Triester Orgellehrer Manuel Tomadin setzt mit dieser Einspielung seine Serie von Einspielungen barocker norddeutscher Meister fort. Dass er dieses Mal zu Delphin und seinem Sohn Nicolaus Adam Strungk sowie Peter Mohrhardt griff, ist mehrmals glücklich zu nennen. Zum einen liegt bisher nur eine andere Einspielung der Werke der beiden Stungk vor, zum anderen weisen die drei Komponisten Delphin Strungk (1601 – 1694, Braunschweig, St. Martini), Peter Mohrhardt (1630/40 – 1685, Lüneburg, St. Michaelis) und Nicolaus Adam Strungk (1640 – 1700, Dresden Hofkapellmeister und Leipzig, Direktor der Oper) musikalisch ganz unterschiedliche Werk-Charaktere auf, so dass die CD sehr abwechslungsreich ist. Und drittens sind die beiden vorgestellten Instrumente Vorzeigeinstrumente erster Qualität nicht nur in ihrer Geschichte und Technik, sondern vor allem in ihrem Klang, an ihnen kann man sich kaum satthören.

Erstaunlich, wie die Schnitger-Orgel sich von den strengen etwas altmodischen Choralvorspielen Mohrhardts zu den geselligen Capriccii von Nicolaus Adam Strungk wandelt, erstaunlich auch immer wieder die beeindruckende Scherer-Orgel, die dem coloraturreichen Werk von Delphin Strungk noch ein Glanzlicht aufsteckt. Tomadin hat nicht nur in der Wahl der Instrumente einen guten Griff getan, auch seine Spielkunst zeugt von selbstloser, selbstverständlicher künstlerischer Qualität.

Das Booklet bringt nur einen englischen Text von Tomadin zu den Komponisten und Werken sowie die Dispositionen. Die Registrierungen fehlen, was nicht weiter ins Gewicht fällt, da die Klangfarben gut analysiert werden können. Der Glanz der schönen Instrumente besticht einfach. Von solchen CDs darf es ruhig noch mehrere geben!