- Startseite - Rezensionen - Buxtehude-Studien Band 3

Der Band vereint Beiträge von der Jahrestagung der IDBG am 23.09.2017 mit einigen freien Beiträgen.
Eines der Themen ist die geistliche Mystik, wie sie bei Buxtehude erscheint und zu verstehen ist. Hiermit beschäftigen sich die sehr erhellenden Beiträge von Olga Gero und Martin Geck. Kerala Snyder beschäftigt sich mit dem Repertoire des 17. Jahrhunderts, wie es sich in der Chor-Bibliothek der Marienkirche und in der Düben-Sammlung nachweisen lässt. Peter Dirksen schreibt zu Bezügen zwischen Buxtehude und Bach und kommt dabei zu dem Statistik-Schluss, dass vor allem pausendurchsetzte Repetitionsthemen bei Bach wohl auf Buxtehude zurückweisen. Olga Parfenowna Savitskayas Beitrag benennt die „Verborgene Poetik der Triosonaten Buxtehudes“ und Friedemann Hellwig untersucht den Instrumentenbestand des Lübecker St.-Annen-Museums auf mögliche „Buxtehudiana“. Bernhard Haas und Veronica Diederen untersuchen freie Werke Buxtehudes auf Wendungen in den Kirchentonarten, bzw. der Durmolltonalität. Ton Koopman bringt wertvolle Hinweise auf die Spielanweisung „Con discrezione“ als Hinweis darauf, dass hier im Stylus phantasticus zu spielen ist, eine umfangreiche Zitatsammlung kann er dazu anschließen. Rüdiger Wilhelm nennt personenbezogene Kontakte Buxtehudes zu Braunschweig und schließlich entgegnet Koopman auf die Entgleisungen Beckmanns in den Buxtehude-Studien Bd 2 auf klare Art. Natürlich kann auch er nicht die entscheidende Frage nach Quellenausgabe oder „Urtext“ausgabe beantworten, aber diese Diskussion kann mit Quellenzitaten nüchtern und nobel geführt werden. Letztendlich wichtig bleibt doch nur eine gut gestaltete Musik!