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Organ Sonata Nr. 14

Komponist: Miller, Timothy
Verlag: Cantando

1. Allegro moderato (im InhaltsVZ: Allegro)
2. Adagio
3. Allegretto (im InhaltsVZ: Moderato)
4. Allegro Vivace

Laut dem englischen Vorwort wurde diese umfangreiche Orgelsonate im Sommer 2018 komponiert. Sie ist dem amerikanischen Komponisten Carson Cooman (*1982) gewidmet, der sich sehr für zeitgenössische Musik(er) engagiert. Das zeigen an die 20 youtube Aufnahmen mit Orgelmusik von Timothy Miller (*1957) , Interpret Caron Cooman.
Stichworte: Poem / Refleksjon / Introitus / Antiphon / Pavan-Scherzo-Rondino….
In den einzelnen Aufnahmen finden sich auch Informationen (in englischer Sprache) über den Werdegang des Komponisten.

Vermutlich können sich fans & friends solcher „ausgefallenen“ Musik auch bald über eine Klangprobe zur Organ Sonata 14 freuen. Momentan (Stand März 2020) sind Klang- und Kostproben von Miller aus dessen Veröffentlichungen Meditasjonsmusikk / Festmusik / Orgelbok fra Stavanger Domkirche (alle im Cantando Verlag) auf youtube.

Analyse:
Der 1. Satz beginnt mit einer Art „Paukenmotiv“ (Es – b – Es) , das verändert, sequenziert, fugiert, punktiert und weiter abgewandelt wird.
Die Vorliebe des Komponisten für Dissonanzbildung(en) und für (sehr häufige bzw. extreme) Taktartwechsel ist in allen Sätzen deutlich spürbar. Sicher eine Art pulsierendes Gestaltungsmotiv.
Ohne Gewähr und Vollständigkeit hier exemplarisch einige Taktvorgaben: 3/2 – ¾- 4/4 – 5/4 – 6/8 – 7/8 – 9/8 - 11/8 – 13/8 – 15/8 - 12/16 - …
Vergleichsweise deutlich harmloser ist die Gestaltung mit punktierten Rhythmen. Linerare polyphone Motive (Bicinium-Charakter) bis hin zu Akkordverdichtungen halten sich die Wage.

Jede/r Interpret/in braucht somit für „alles“ sehr viel Einstudierungs-Zeit, um sämtlichen Besonderheiten, Details, Nuancen, Effekten auf die Spur zu kommen. Dynamischen Hinweise sind mehr allgemein, ebenso die wenigen Registerangaben. Das Notendruckbild hätte m.M. nach etwas großzügiger (augenfreundlicher!) ausfallen dürfen. Am unterern Ende ist doch viel verschenkter Platz.

Fazit:
Für alle Interpreten/innen, die sich mit Dissonanz-Effekten, überlagernde Rhythmus-Schichten, permanenten Tonrepetitionen anfreuden können, mag diese Musik ihre Daseinsberechtigung haben.Eine farbige „orgelbewegte“ Disposition (Aliquot-Effekte) wird dem Konzertvortag auch zugute kommen.
Das technisch anspruchsvolle Stück ist für alle Interpreten/innen geeignet, die gewohnte Bahnen verlassen und sich an durchaus neue Experimentierfelder (im positiven Sinne: neue Hör-gewohnheiten!) wagen.
Allerdings: Vorsicht: Risiko !


Christoph Brückner - für www.orgel-information.de
März 2020 / Juni 2020


Diese Noten sind im gut sortierten Buch-/Musikhandel erhältlich
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