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Verleih uns Frieden - Grant us peace

Komponist: Robert Jones
Verlag: Butz

Laut Vorwort geht es um “Friedens”-Präludien. Ich dachte zwar sofort und spontan an:
Dona nobis pacem / Hevenu S(c)halom … Aber diese Melodien sind hier nicht berücksichtigt! Dafür gibt es aber folgende Alternativen:

1. Solemn Processional (Festlich/Feierlich) –
2. Verleih uns Frieden gnädiglich (M. Luther nach „Da pacem, Domine)
3. Rhys (walisischer Hymnus)
4. St Anne (O God, our help in ages past)
5. Gib uns Frieden jeden Tag (Melodie 1965)
6. Ubi caritas (Traditional)
7. O ewger Gott, wir bitten dich (Melodie 1537)
Die Titel Nr. 2 bis 5 sind Dr. Thomas Greif, 90592 Schwarzenbruck-Rummelsberg (Ldkr. Nürnberger Land) gewidmet, Nr. 6: Klaus Stehling.

Chor- / Orgel Werke von Robert Jones sind neben dem Butz Verlag auch in England bei Kevin Mayhew verlegt. Der walisische Komponist, Organist und Chorleiter wurde 1945 in Monmouth geboren. Nach dem Studium der Musik an der Universität von Wales und dem Erwerb des „Fellowship Diploma“ des Royal College of Organists war Jones drei Jahrzehnte lang Oberschullehrer. Trotz Pensionierung ist er weiterhin als Komponist, Organist, Examensprüfer tätig und lebt in seinem Geburtsort Monmouth, einer Kleinstadt an der englisch-walisischen Grenze.

Erfreulicherweise gibt es von den im Butz Verlag veröffentlichten Jones- Orgelkompositionen zwei CD-Einspielungen von Julian Bewig an den Orgeln in Bonn- Beuel / Bonn-Castell. Eine Recherche in youtube ergab weitere Treffer: für die Ausgabe der Collage, Zwölf Orgelstücke (Butz Nr.1945) existiert ein Hörbeispiel von Gabriel Isenberg (eingespielt an der Orgel in Damme St. Viktor). Neo-romantische gottesdienst-taugliche Stücke erfreuen sich immer einer großer Beliebtheit und der gefällige melodische Kompositionsstil von Robert Jones ist zudem süffig, traditionell (manchmal etwas unspektakulär), aber immer sehr wirkungsvoll.

Das längste Stück ist Nr. 7 (immerhin 48 Takte), das kürzeste Stück (mit 27 Takten) ist Nr. 1. Der Schwierigkeitsgrad ist (sehr) einfach, ohne aber banal zu werden. „Schwierigste“ Tonart: Es-Dur.
Der Komponist, ich fühle mich an Christopher Tambling erinnert, mag offensichtlich weniger den ¾ Takt, denn sämtliche (!) Stücke stehen im 4/4 Takt (der sporadisch zu 3/2 – 5/8 – 5/4 – 9/8 Formen changiert).
Nett ist zwar die Idee des Stückes zu Nr. 5 im Stile der Wiener Klassik (Flötenuhr!). Aber: könnte es sich um einen Anachronismus handeln, weil die Melodie von 1965 (!) eher ein jazz-mäßiges (swing) Arrangement verkraften würde?

Fazit: Lohnende, stimmungsvolle kurze Musiken. Für alle Kirchenmusiker/innen, die improvisatorische Anregungen suchen, sind diese Orgelhefte von Robert Jones sicher sehr hilfreich.


Christoph Brückner
März 2020 / Juni 2020


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