Komponist: Coates, Robert
Verlag: Cantando
Der Cantando-Verlag hat es sich dankenswerterweise zur Aufgabe gemacht, Chor- und Orgelmusik zeitgenössischer Komponisten zu veröffentlichen, die hier für die Praxis und nicht unbedingt mit avantgardistischem Anspruch schreiben. Damit ist auch schon der Charakter der vorliegenden Fantasie umrissen. Die Fantasie von Robert Coates verleugnet zwar nicht ihr Entstehungsjahr 1998, bewegt sich aber durchweg in einem tonalen Rahmen und bietet einerseits durchaus gefällige Musik, ohne dafür auf der anderen Seite ins Triviale abzugleiten. Coates reiht locker melodische Abschnitte an marschartige und choralähnliche. Das Zentrum bildet eine kleine Toccata.
Über das thematische Material und seinen möglicherweise schottischen Ursprung schweigt sich der Autor leider aus, ebenso gibt es keine weiteren biografischen Hinweise zum 1954 geborenen Komponisten.
Für die Darstellung der Fantasie genügt eine mittelgroße Orgel mit Schwellwerk, explizit wird eine Oboe verlangt. Ebenfalls im mittleren Bereich bewegen sich die spieltechnischen Ansprüche. Für den Gottesdienst ist das Stück mit geschätzten gut 10 Minuten Spieldauer zu lang, wer allerdings im Konzert oder einer kirchenmusikalischen Andacht ein wirkungsvolles Stück abseits ausgetretener Pfade sucht, ist hier gut bedient.
Axel Wilberg für www.orgel-information.de
August 2020 / Januar 2021
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