Komponist: Mons Leidvin Takle
Verlag: Cantando
Eines muss man dem Komponisten lassen:
originell ist sein Stil allemal!
Das Erfolgsrezept könnte etwa so lauten: Man nehme ein bisschen
Kirmesmusik ala Lefebure-Wely und kombiniere das mit rhythmisch raffinierten Pop-
Akkordsequenzen… Ja, warum auch nicht? Muss Orgelmusik immer schwierig sein? Nein!
Und ich gebe es auch zu: tatsächlich muss ich hier augenzwinkernd an „I will survive“ denken.
Wie alles zusammen wirklich gut klingen kann, dazu findet man Arnim Beckers Einspielung auf
youtube: Rumba Toccata (Dauer 6:27). Das Stück wurde 2017 komponiert, es heißt hier nämlich:
composed for the summer recital 7th September 2017. Am 24.01.2018 erfolgte die world premiere
durch Armin Becker an der Steinmeyer Orgel
In St. Markus München.
Eine Spezialität ist in Takt 73 und später analog in Takt 81 zu finden: hier gibt es dreifache
dynamischen Nuancen: p – pp- p, wohlbemerkt innerhalb eines einzigen Taktes!
Somit sind schon mal mindestens zwei Manuale für diese Klangnuancen erforderlich.
Gut und hilfreich, weil spielerfreundlich, finde ich die Gliederung mit Buchstaben A bis G. Und keine
Angst bei der Passage C: hier ist ein abrupter Tonartwechsel angesagt.
Im übrigen ist das Stück gut zu meistern, wozu melodische Linien und Quintfallsequenzen beitragen.
Allerdings ist auch etwas Pedalakrobatik in Form einer Abwärtslinie angesagt, und diese markante
Glissando-Chromatik kommt mehrfach, insgesamt sechsmal vor. Ein sicher willkommener AHA-Effekt
für jeden Zuhörer, der dann jeweils solche bewussten stabilisierenden Wiederholungseffekte immer
wieder dankbar erkennen wird.
Übrigens: auch eine Blues-Toccata existiert! Na denn, am besten diese Noten kaufen, einstudieren,
aufführen.
Christoph Brückner - für www.orgel-information.de
November 2020 / März 2021
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