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Interpret: Jean-Baptiste Robin
Instrument: Organ at the Walt Disney Concert Hall Los Angeles
Label: Brilliant
Die Orgel wurde 2004 erbaut als das Opus 24 von Rosales Organ Builders (Los Angeles) in Zusammenarbeit mit Glatter-Götz Orgelbau (Pfullendorf). Auf vier elektrisch angesteuerte Manualwerke und Pedal verteilen sich 87 Registern, dazu 17 Extensionen, die Horizontalzungen des Solowerkes sind auch auf anderen Manualen spielbar. Die Orgel, deren Prospekt vom Architekten der Konzerthalle Frank Gehry zusammen mit dem Orgelbauer Manuel J. Rosales entworfen wurde, ist mit ihren bunten auffallenden Holzpfeifen aus Douglas-Kiefer (klingende Pfeifen der Register "Violoncello Bass" und "Basson Bass"), die wie ein Blumenstrauß diagonal in alle Richtungen fallen, weltbekannt geworden.
Wie alle Konzerthallen hat auch dieser Raum nicht unbedingt eine Akustik, die für Orgelmusik optimal wäre, was auch auf dieser CD hörbar wird. Jean-Baptiste Robin spielt eigene Bearbeitungen von bekannten Werken von Tschaikovsky, Massenet, Debussy, Chopin und Ravel und erinnert damit an die lange Tradition, gute Unterhaltung in Sonntagskonzerten mit kurzen populären Beiträgen zu bieten. Richtig anspruchsvoll aber wird es bei Duruflés Suite op.5, die hier eine maßstabsetzende Interpretation erfährt, sowie Duprés Deuxième esquisse op. 41,2. Seine blendende Virtuosität führt Robin in einer eröffnenden Improvisation und seiner Komposition The Hands of Time (2018) vor, stilistisch am Mainstream orientiert mit Ausflügen zu einfallsreichen Abschnitten.
Das Booklet (nur engl./frz.) bringt eine gute Einführung von Gilles Thieblot, eine Beschreibung der Orgel und ihre Disposition sowie die Vita des amerikanischen Solisten, der viele Jahre des Studiums in Paris verbrachte und heute Organist der Schlosskapelle in Versailles ist. Die makellosen Orgelklänge dieser CD sind beispielhaft, die Wiedergabe der Suite Duruflés phänomenal.
Rainer Goede
Dezember 2020 / März 2021
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