Die Hey-Orgel der St.-Trinitatiskirche Sondershausen
Interpret: Andreas Fauß
Label: Jubal
Ihr prachtvoller Prospekt von 1691 ist immerhin noch erhalten. Nach turbulenter Geschichte entstand
aber faktisch ein Neubau
durch Hey 1997 als opus 248.
Andreas Fauß, geb. 1975 in Ottweiler, hat ein ansprechendes Programm zusammengestellt, u.a. mit
kreativen Eigenbeiträgen, so konkret:
Variationen über Menuett von W. A. Mozart, sowie: Choralvorspiel „Segne und behüte“.
Außerdem ist von Andreas Fauß die Orgelfantasie op. 4 zu „Nun bitten wir den heiligen Geist“ im
Strube-Verlag München erschienen.
Ansonsten gibt es eine gut durchdachte Mischung. Klassisch polyphon wirken die Stücke von
Buxtehude (Präludium g-Moll),
filigran Bachs Fantasie G-Dur („Pièce d´Orgue“), und sinfonisch Grand Choeur von Th. Dubois.
Wunderbar auch die Interpretation der Sonate c-Moll von Mendelssohn, und Pastorale (für mich Idylle
pur) von Guilmant.
Eher ein Miniatur vom Ausmaße ist „Verset“ von Lefébure-Wély.
Größere Dimension nimmt Paraphrase-Carillon von Tournemire ein.
Ein idealer Ausklang erfolgt dann mit Präludium und Fuge D-Dur von Franz Schmidt (1874-1939),
dessen Werke in Österreich weitaus populärer
als in Deutschland sind. Widmungsträger dieses Stückes war der Berliner Domorganist Fritz
Heitmann, der es 1929 in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche
zur Uraufführung brachte.
Christoph Brückner - für www.orgel-information.de
Januar / April 2021
|