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Finalist*innen für Kirchenmusikstelle der Frauenkirche Dresden benannt
Kirchenmusiker*innen aus Darmstadt, Linz, Mainz und Freiberg präsentieren sich Anfang Juni künstlerisch an der Kern-Orgel.

Die Stiftung Frauenkirche Dresden gibt bekannt, dass sich in Kürze vier Kandidat*innen für die vakante Kirchenmusikstelle der Frauenkirche Dresden mit Schwerpunkt Orgel öffentlich vorstellen: Lukas Euler, Mona Hartmann (geb. Rozdestvenskyte), Niklas Jahn und Albrecht Koch. Sie stachen in einem seit Januar 2024 laufenden Bewerbungsverfahren hervor.

Die Auswahl traf eine bundesweit zusammengerufene Fachkommission. Sie ist mit erfahrenen Kirchenmusikprofessor*innen und Vertreter*innen der Stiftung besetzt und steht unter der Leitung von Landeskirchenmusikdirektor Markus Leidenberger. Nach intensiver Prüfung von 29 schriftlichen Bewerbungen und sechs Vorstellungsgesprächen wurden nunmehr vier besonders geeignete Kandidat*innen zu öffentlichen Vorspielen am 3. und 4. Juni eingeladen.

Die Kandidat*innen werden jeweils einen Gottesdienst und ein 45-minütiges Konzert gestalten, um ihre kirchenmusikalische Expertise und künstlerische Vielseitigkeit zu präsentieren. Die Gottesdienste finden zu den sonst für Andachten vorgesehenen Zeiten 12 und 18 Uhr statt und werden im Wechsel von den beiden Pfarrpersonen der Frauenkirche, Angelika Behnke und Markus Engelhardt, liturgisch gestaltet. Die Konzerte sind jeweils für 14 und 16.15 Uhr angesetzt. Die Vorstellungen sind öffentlich.


Die Termine der Präsentationen im Überblick

Montag, 3. Juni 2024
Mona Hartmann (Linz) – Gottesdienst um 12 Uhr, Konzert um 14 Uhr
Niklas Jahn (Mainz) – Konzert um 16.15 Uhr, Gottesdienst um 18 Uhr

Dienstag, 4. Juni 2024
Lukas Euler (Darmstadt) – Gottesdienst um 12 Uhr, Konzert um 14 Uhr
Albrecht Koch (Freiberg) – Konzert um 16.15 Uhr, Gottesdienst um 18 Uhr

LKMD Leidenberger äußerte sich über das Auswahlverfahren: »Wir haben aus einem breiten Personenkreis mit vielfältigen Kompetenzen und spannenden Gestaltungsideen für den Musikort Frauenkirche schöpfen dürfen. Die Auswahl wurde verantwortungsvoll und einmütig vorgenommen. Wir sind zuversichtlich, dass wir die interessantesten und passendsten Künstlerpersönlichkeiten eingeladen haben; nun sind wir gespannt darauf, ihre praktisch-musikalischen Vorstellungen in Dresden zu erleben.«

Nach Abschluss der Präsentationen tritt die Kommission unter seinem Vorsitz erneut zusammen, um über einen Besetzungsvorschlag zu beraten. Über die endgültige Entscheidung wird zum gegebenen Zeitpunkt berichtet. Mit einem Dienstantritt der erfolgreichen Person in der Frauenkirche ist frühestmöglich nach der Sommerpause, ggf. aber auch erst zum Jahreswechsel zu rechnen.


Kurzportraits der Finalist*innen

Lukas Euler, geboren 1996 in Neustadt/Weinstraße, ist seit 2022 Kirchenmusiker an der Pauluskirche Darmstadt und seit Ende 2023 Gastprofessor für Orgel an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt. Zudem ist er Dozent für Orgel am Institut für Kirchenmusik des Bistums Mainz. Von 2020 bis 2022 war er Assistenzorganist an der Thomaskirche Leipzig und Lehrkraft für Orgel am Forum Thomanum Leipzig. Bis zu seinem Abitur war er Jungstudent an der Hochschule für Musik Freiburg. Im Anschluss studierte er Kirchenmusik und Klavier an der Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« Leipzig und absolvierte den Studiengang Meisterklasse Orgel. Er war Stipendiat des Deutschen Musikwettbewerbs, des Evangelischen Studienwerks Villigst und der Jürgen-Ponto-Stiftung. Nach drei 1. Bundespreisen bei »Jugend musiziert« ging er als Preisträger mehrerer internationaler Orgelwettbewerbe hervor, darunter dem Mikail-Tariverdiev Orgelwettbewerb Kaliningrad, der Northern Ireland International Organ Competition und dem Concours d’orgue Dudelange. Lukas Euler konzertiert solistisch und kammermusikalisch in Deutschland und im europäischen Ausland. An der Leipziger Thomaskirche gründete er 2022 die Konzertreihe »Orgel um 12«. (Ausführliche Infos unter https://lukas-euler.de)

Mona Hartmann, geboren als Mona Rozdestvenskyte 1994 in Moskau, ist seit knapp einem Jahr Kirchenmusikbeauftragte der Diözese Linz (Österreich) und unterrichtet als Lehrbeauftragte für Künstlerisches Orgelspiel an der Hochschule für Kirchenmusik in Herford. Zuvor war sie von 2021 bis 2023 Regionalkantorin an der Propsteikirche St. Johann in Bremen. Einen Namen machte sie sich durch preisgekrönte Auftritte bei renommierten Orgelwettbewerben in Europa und Nordamerika, darunter der Saint-Maurice International Organ Competition in der Schweiz, der St. Albans Organ Competition in Großbritannien oder der Boston Bach Competition in den USA. Als gefragte Konzertorganistin tritt sie international auf und konzertierte im Jahr 2019 auch in der Frauenkirche Dresden. Ihre Konzerte wurden vom Österreichischen Rundfunk und von Deutschlandfunk Kultur dokumentiert, in Kürze erscheint bei Aeolus ihr Debut-Album. Mona Hartmann studierte Kirchenmusik und Orgel an der Hochschule für Musik Detmold und absolvierte den Studiengang Meisterklasse Orgel an der Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« in Leipzig mit Auszeichnung. Als Stipendiatin der Bischöflichen Studienförderung Cusanuswerk nahm sie darüber hinaus an mehreren Meisterkursen teil. (Ausführliche Infos unter https://de.mona-rozdestvenskyte.com)

Niklas Jahn, geboren 1996 in Fulda, sammelte er erste Erfahrungen als Kirchenmusiker an der Christuskirche Mainz und der Liebfrauenkirche in Freiburg-Günterstal und erweiterte diese dann als Vertretungsorganist am Fuldaer Dom, am Freiburger Münster und am Mainzer Dom. An der Hochschule für Musik Saar in Saarbrücken gibt er sein Wissen als Dozent für Orgelliteraturspiel und Liturgisches Orgelspiel/Improvisation weiter. Als Schüler war er Frühstudent für Orgel an der Hochschule für Musik in Mainz, ehe er dort das reguläre Bachelorstudium Kirchenmusik absolvierte. In Freiburg studierte er anschließend Kirchenmusik sowie Orgelimprovisation im Master. Als erster Student der HSfM Freiburg bereitet sich der Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes und der Helene Rosenberg-Stiftung derzeit parallel auf die Konzertexamina Orgelimprovisation und Künstlerisches Orgelspiel vor. Der Preisträger mehrerer internationaler Orgelwettbewerbe wie dem Internationaal Orgelimprovisatieconcours Haarlem, der International Organ Improvisation Competition in St. Albans und der International Organ Competition Musashino-Tokyo geht einer regen internationalen Konzerttätigkeit nach, die ihn bereits nach Asien und viele Länder Europas führte. (Ausführliche Infos unter https://niklas-jahn.de)

Albrecht Koch, geboren 1976 in Dresden, ist seit 2008 Domkantor und Domorganist im sächsischen Freiberg, wo ihm mit der Silbermann-Orgel von 1714 eine der bedeutendsten Orgeln der Barockzeit anvertraut ist. Am Freiberger Dom leitet er zahlreiche Chöre wie den Domchor, die Domkurrende und die Jugendkantorei. Mit seinen Ensembles, aber auch solistisch gestaltet er Aufführungen im Repertoirebogen von Renaissance bis zur Moderne. Er ist ein international geschätzter Gastkünstler und konzertierte u. a. beim Bachfest Leipzig, dem Orgelfestival Holland, dem Festival Toulouse les Orgues oder dem Orgelfestival Madeira. Konzertreisen führten ihn in zahlreiche Länder Europas und mehrfach nach Australien. Zudem wirkte er an zahlreichen Rundfunk-, CD- und Filmproduktionen mit. Seit 2022 ist Albrecht Koch Präsident des Sächsischen Kultursenats. Weiterhin steht er Gottfried-Silbermann-Gesellschaft e. V. vor. Der Freistaat Sachsen verlieh ihm für seine künstlerischen und gesellschaftlichen Verdienste die Sächsische Verfassungsmedaille. Albrecht Koch ist ehemaliger Kruzianer und Absolvent der Leipziger Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy«. (Ausführliche Infos unter https://albrechtkoch.com)


Berufungskommission
• Leiter der Auswahlkommission: Landeskirchenmusikdirektor Markus Leidenberger Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens
• Pfarrer Markus Engelhardt Frauenkirchenpfarrer und Geschäftsführer der Stiftung Frauenkirche Dresden
• Prof. Arvid Gast Professor für Orgel und Sprecher des Studiengangs Kirchenmusik an der Musikhochschule in Lübeck
• Martina de Maizière Mitglied im Stiftungsrat der Stiftung Frauenkirche Dresden
• Maria Noth Geschäftsführerin der Stiftung Frauenkirche Dresden
• Prof. Tomasz Nowak Professor für Orgel und Improvisation an der Hochschule für Musik Detmold
• Prof. Susanne Rohn Kantorin an der Erlöserkirche Bad Homburg, Professorin an der Hochschule für Musik Mainz und an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz
• Klaus Stemmler Intendant des Festival Europäische Kirchenmusik in Schwäbisch Gmünd
• Prof. Gerhard Weinberger Organist und Professor für Orgelspiel, sowie Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste und des Direktoriums der Neuen Bachgesellschaft Leipzig
• Zusätzlich mit beratender Stimme: Pfarrerin Angelika Behnke Frauenkirchenpfarrerin | Matthias Grünert Frauenkirchenkantor


Besetzungsverfahren
Die Stelle ist seit Oktober 2022 vakant und wurde bislang durch verschiedene Gastorganist*innen qualitätvoll vertreten. Auf die Ausschreibung zu Jahresbeginn 2024 reichten 29 Kirchenmusiker*innen Bewerbungen ein. Bewerbungen kamen sowohl aus ganz Deutschland als auch von Organist*innen mit internationalem Background. Das von einer Fachkommission geleitete Verfahren ist mehrstufig und setzt sich aus einer schriftlichen Bewerbung, Auswahlgesprächen und öffentlichen Vorspielen zusammen.

Pressemitteilung Stiftung Frauenkirche Dresden
weiterführende Links:

Die Orgel der Frauenkirche Dresden