Die Orgel von Ostönnen wird 600 Jahre alt. Orgeltag am 28.06.2025 in St. Andreas Soest-Ostönnen
Victoria, die Orgel ist da! So der junge Pastor in Ostönnen bei der Einweihung der Orgel in 1722.
1720 bekam der Orgelbauer Johann Patroclus Möller den Auftrag für einen Orgelneubau in der Kirche Alt St. Thomae in Soest. Die alte, kaputte Orgel übernahm er und stellte die nach einem Umbau in Ostönnen auf. Es war die erste Orgel in Ostönnen. Heute wissen wir wie besonders und alt das Instrument ist.
Wer die Orgel gebaut hat, wissen wir nicht. Bei der letzten Restaurierung hat sich herausgestellt, dass das Instrument ursprünglich 1425 bis 1430 gebaut worden ist. Dieses Jahr also vor 600 Jahren. So ist die heute noch verwendete Windlade die älteste weltweit und in keiner anderen Orgel sind so viele Pfeifen aus der Zeit um 1430 erhalten. Ein klingendes Denkmal, das nach etwa 600 Jahren die Zuhörer noch immer begeistert.
So feiern wir also in diesem Jahr Geburtstag.

Am Samstag, den 28.06.2025 gibt es gleich zwei Veranstaltungen, einen Ostönner Orgeltag sozusagen.
Um 14.30 Uhr eine Infoveranstaltung zur Geschichte und zum Klang der Ostönner Orgel mit dem Orgelbauer Winfried Puschmann und dem Titular-Organisten Léon Berben.
Die Durchführung eines Orgelneubaus war und ist nur möglich, wenn kulturelle Vorbedingungen
gegeben sind. Mit diesen Vorbedingungen beschäftigt sich der Restaurator und Pfeifenmacher Puschmann.
Wie war die finanzielle Lage der Kirchen und der Bürger in und um Soest, woher kamen Material
und Handwerker, wer konnte so ein Instrument spielen, und wie wurde es musikalisch eingesetzt?
Bereichert wird der Vortrag durch musikalische Beiträge auf der Orgel.
Vor dem Konzert um 17:00 Uhr mit dem Titular-Organisten Léon Berben gibt es bei hoffentlich schönem Wetter draußen vor der Kirche Kaffee und Kuchen.
Der gebürtige Niederländer Berben spielt weltweit Konzerte an vornehmlich historischen Instrumenten und war lange Zeit Cembalist von Musica Antiqua Köln. Er ist senior-organist-in -residence an der Pieterskerk Leiden (NL) mit der Orgel von Van Hagerbeer aus 1643.
Intensives Quellenstudium und stete Forschungsarbeit verleihen der Interpretationskunst von Léon Berben einen besonderen Rang. Seine Solo-CD-Aufnahmen auf historischen Orgeln und Cembali wurden von der Fachpresse hoch gelobt und mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem
»Diapason d’Or«, dem »Choc« von Le Monde de la Musique und dem Vierteljahrespreis der deutschen Schallplattenkritik.
Die Ostönner Orgel kennt er als Titular-Organist wie seine Westentasche und er verspricht ein buntes und abwechslungsreiches Programm mit Werken von u.a. Hassler, Tomkins, Sweelinck und Strozzi.
Wie immer ist der Eintritt frei, aber wir bitten um eine angemessene Spende am Ausgang, um die Konzertreihe zu finanzieren. |